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Phacelia als Zwischenfrucht

Suchen Sie nach einer passenden Zwischenfrucht für Ihre Anbaustrategie? Phacelia könnte die ideale Lösung für Sie sein. Ob als Einzelsaat oder in Zwischenfruchtmischungen – Diese Pflanze bietet zahlreiche Vorteile für die Landwirtschaft und ist ein wahres Multitalent unter den Zwischenfrüchten.

Wir verraten Ihnen alles über die positiven Eigenschaften von Phacelia – von der optimalen Standortwahl über die Aussaat bis hin zu den Herausforderungen, die beim Anbau berücksichtigt werden sollten. Entdecken Sie, warum Phacelia eine der beliebtesten Zwischenfrüchte ist und wie Sie sie erfolgreich in Ihre Fruchtfolge integrieren können.

Unsere Inhalte zu Phacelia als Zwischenfrucht

Ist Phacelia als Vorfrucht vor Kartoffeln geeignet? Kann sie als Tierfutter genutzt werden? Und welche Vorteile bringt die Pflanze bei der Gründüngung? Bei uns erfahren Sie alles über den Anbau der blau blühenden Zwischenfrucht, Fruchtfolge und mehr.

Bester BayWa-Service für Ihren Zwischenfruchtanbau

Sie wünschen eine umfassende Beratung zum Thema Zwischenfrüchte oder Gründüngung? Wir liefern Antworten auf all Ihre Fragen und bieten Ihnen kompetente Hilfe. Zusammen mit Ihnen ermitteln unsere erfahrenen Expertinnen und Experten die Phacelia-Sorte oder die Zwischenfruchtmischung, die optimal zu Ihrem Betrieb oder Ihrer Region passt. Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail, über unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa-Standorte. Als Agrarhandelspartner unterstützen wir Sie auch gerne bei der Vermarktung Ihrer Erzeugnisse.

Phacelia Blüte mit Biene

Steckbrief Phacelia

Die Gattung Phacelia, Teil der Familie der Raublattgewächse, hat unter den Zwischenfrüchten längst einen festen Platz eingenommen. In der Landwirtschaft wird in der Regel die Art Phacelia tanacetifolia, auch als Rainfarn-Phazelie bekannt, genutzt. Sorten mit den Namen Balo, Natra oder Anabela finden sich sowohl als Einzelsaat als auch in Mischungen – und unterscheiden sich teilweise in ihren spezifischen Eigenschaften.

Ursprünglich stammt Phacelia aus Nord- und Südamerika, wo sie in trockenen, eher nährstoffarmen Höhenlagen wild wächst. In unseren Breitengraden zeigen sich die blau-violetten Blüten im Juni bis September auf Feldern und an Feldrändern. Je nach Aussaatzeitpunkt reicht die Blütezeit bis zum ersten Frost beziehungsweise bis zu den kühleren Herbsttemperaturen unter sechs Grad.

Die aufrecht wachsende Pflanze mit einem behaarten Stängel …

  • ist einjährig,
  • wird bis zu 80 Zentimeter hoch und
  • verfügt über ein dichtes Wurzelwerk.
  • Die Blätter sind farnartig strukturiert.
  • Nach der Blüte entwickeln sich Kapselfrüchte, in denen die Samen liegen.
  • Phacelia ist nicht winterhart. Fallen die Temperaturen unter null Grad, friert die Zwischenfrucht zügig und sicher ab.

Übrigens: Außer unter den Namen Phacelia beziehungsweise Phazelie ist die Pflanze auch als Bienenfreund, Bienenweide, Büschelblume oder Büschelschön bekannt.

 

Phacelia

Gattung

Phacelia

Aussaat

April–September; Keimtemperatur ab 12° C

Aussaatmenge

10–16 kg/ha

Saattiefe

1–2 cm

Standort

nahezu alle Böden; sonnig bis halbschattig

Wuchshöhe

bis 80 cm

Blüte

Juni–September

Blütenfarbe

blau bis violett

Wurzeltyp

Pfahlwurzel

Abfrierverhalten

abfrierend

Lebenszyklus

einjährig

Phacelia Feld

Phacelia als Zwischenfrucht

Phacelia wird vor allem als Gründünger, Zwischenbegrünung, Bodenverbesserer und Bienenweide genutzt. Auch bei Unkrautunterdrückung, Erosionsschutz und Stickstoff-Bindung überzeugt die beliebte Zwischenfrucht.

  • Die Büschelblume bildet zu Beginn des Wachstums schnell und viel Masse.
  • Aufgrund ihres Wurzelwerks, das bis zu 60 Zentimeter tief in den Boden reicht, wird Humus zuverlässig aufgebaut, die Bodenfruchtbarkeit erhöht und Nährstoffe, die später an die nachfolgenden Kulturen abgegeben werden, konserviert.
  • Insbesondere im Sommer fördert Phacelia als wichtige Nektarquelle die Artenvielfalt. Auch in trockenen Phasen mit geringem Niederschlag lockt die Zwischenfrucht Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und zahllose weitere Arten an.
  • Im darauffolgenden Herbst bietet ihr dichtes grünes Blatt eine gute Bodendeckung.
  • Als Futtermittel findet Phacelia seltener Verwendung. Noch vor dem Beginn der Blüte geerntet, kann sie jedoch auch hierfür genutzt und sowohl frisch verfüttert als auch siliert werden.

Darauf sollten Sie bei Phacelia als Zwischenfrucht achten

So überzeugend die Vorteile von Phacelia sind, es gibt auch einige Herausforderungen, die beim Anbau der Zwischenfrucht zu berücksichtigen sind.

  • Da Phacelia frostanfällig ist und zum Keimen eine Boden-Temperatur von etwa zwölf Grad Celsius benötigt, kann die Aussaat erst erfolgen, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist.
  • Auch wenn die robuste Pflanze mit keiner anderen landwirtschaftlichen Kultur enger verwandt ist und damit keinen Wirt für zahlreiche Schadorganismen darstellt, kann sie Krankheiten wie die Verticillium-Welke und Sklerotinia übertragen.
Zwischenfruchtmischung mit Phacelia

Phacelia als Bestandteil von Zwischenfruchtmischungen

Da Phacelia in eine ganze Reihe von Fruchtfolgen passt und sich mit vielen Arten gut verträgt, wird das genügsame Gewächs häufig in Zwischenfruchtmischungen eingesetzt.

Dabei bilden Ramtillkraut und Phacelia ein eingespieltes Team. Da diese Zwischenfrucht-Arten beide nicht zu den Kreuzblütlern zählen, eignen sie sich in Kombination für zahlreiche Fruchtfolgen und bilden ein dichtes Wurzelwerk sowie eine reiche Biomasse. Speziell in Rapsfruchtfolgen haben sich Zwischenfruchtmischungen aus Phacelia und Rauhafer, Klee wie Alexandrinerklee oder Inkarnatklee sowie Leguminosen als erfolgreich herausgestellt.

Da die Phacelia-Blüte genau in die Trachtlücke von Juni bis Juli fällt, in der wenig Nektar zur Verfügung steht, ist das Raublattgewächs ein gern gesehener bienenfreundlicher Bestandteil in Blühstreifen-Mischungen.

Phacelia Blüten mit Bienen

Phacelia in Fruchtfolgen

Wie wir bereits gehört haben, ist Phacelia nicht mit den gängigen Kulturpflanzen verwandt und daher als Zwischenfrucht problemlos in viele Fruchtfolgen vor und nach Hauptkulturen einfach zu integrieren.

Geeignet ist Phacelia in Fruchtfolgen mit …

  • Getreide: In Getreidefruchtfolgen, die stark humuszehrend sind, entfaltet Phacelia als Zwischenfrucht ihre humusfördernde Wirkung besonders günstig.
  • Kartoffeln: Gelegentlich werden Mischungen mit einem geringen Anteil an Phacelia für die Vorfruchtnutzung auf dem Kartoffelacker angeboten. Da die Zwischenfrucht allerdings Eisenfleckigkeit fördern kann, ist an anfälligen Standorten Vorsicht geboten.
  • Leguminosen
  • Mais
  • Zuckerrüben: Phacelia ist in Zuckerrübenfruchtfolgen neutral und wird daher gern genutzt – oft in Kombination mit Rauhafer. Ihr Vorfruchtwert ist als gut bis mittel eingestuft. Der wichtigste Vorteil: Phacelia zählt nicht zu den Wirtspflanzen für die gefürchtete Rübenzystennematode, ist nematodenneutral und daher als vielseitige Zwischenfrucht für Fruchtfolgen mit Zuckerrüben besonders geeignet.
  • Gemüse: Im Gemüseanbau profitiert die Folgekultur von Phacelia als Zwischenfrucht vor allem aufgrund der guten Stickstoffaufnahme im Herbst. Gerne wird Phacelia dabei mit Rauhafer gemischt.
  • Weinbau: Phacelia wird im Weinbau zur Zwischenbegrünung eingesetzt.

Nicht geeignet ist Phacelia in Fruchtfolgen mit …

  • Grundsätzlich gibt es keine Fruchtfolge, in der Phacelia nicht einsetzbar wäre. Bei Zwischenfruchtmischungen mit Phacelia sollten Sie darauf achten, dass die anderen Bestandteile keine Kruziferen sind, um in Fruchtfolgen mit Raps Rapskrankheiten und Schädlinge auszuschließen.

Tipps für den Anbau von Phacelia als Zwischenfrucht

Ob in Fruchtfolgen mit Getreide, Zuckerrüben oder Gemüse – Wenn Sie Phacelia als Zwischenfrucht anbauen wollen, erfahren Sie hier alles Wichtige über Standort, Aussaat und Einarbeitung.

  • Standort

    Die meisten Phacelia-Arten sind eher anspruchslos, kalktolerant und wachsen auch auf trockenen Standorten gut. Bei Staunässe und Bodenverdichtungen reagieren sie allerdings empfindlich.

  • Phacelia Aussaat

    Phacelia entwickelt sich weitgehend unabhängig von der Anzahl der Sonnenstunden am Tag und ist somit sowohl für frühe und mittlere Saattermine geeignet. Voraussetzung ist allerdings, dass die Nächte frostfrei bleiben. Rechtzeitig ausgesät ist die Pflanze vor allem für Imker interessant, da sie eine gute Bienenweide ist.

    Die Aussaat von Phacelia erfolgt meist durch Drillsaat. Die Aussaatmenge hängt von den jeweiligen Bodenverhältnissen, Aussaattermin und Phacelia-Sorte ab. Für die Gründüngung ist etwa eine Saatstärke von zehn bis zwölf Kilogramm pro Hektar nötig, spätere Aussaaten benötigen mehr Saatgut. Orientieren Sie sich stets an den Angaben, die Sie auf den Produktdatenblättern Ihres Saatguts finden. Gesät wird der Dunkelkeimer in einer Tiefe von einem bis zwei Zentimetern, der Reihenabstand sollte zwischen zehn und 20 Zentimetern liegen.

  • Ernte oder Einarbeitung

    Ist eine Ernte der Samen geplant, erfolgt diese im September. Sobald die Temperaturen Richtung minus acht Grad Celsius gehen, stirbt Phacelia ab und hinterlässt eine Mulchschicht auf dem Acker. Diese kann entweder noch im Herbst eingearbeitet werden oder aber auch erst im kommenden Frühjahr, sodass der Mulch über den Winter den Boden bedeckt und dadurch schützt.

Anbau von Bio Phacelia im ökologischen Landbau

Bio Phacelia hat sich im Öko-Landbau als ideale Vor- und Zwischenkultur etabliert. Dank ihrer Anspruchslosigkeit benötigt sie kaum Düngung beziehungsweise Dünger und keinen Pflanzenschutz. Biohöfe bauen Phacelia zur Verbesserung der Bodenstruktur und als Bienenweide an. Imker können mit hohen Erträgen rechnen: Bis zu 500 Kilogramm Honig pro Hektar sind, sortenabhängig, auf der Phacelia Bienenweide zu erwarten.

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