Ramtillkraut als Zwischenfrucht

Gründünger, Bodenverbesserer, Unkrautunterdrücker, Bienenweide … Ramtillkraut als Bestandteil einer Zwischenfrucht-Mischung ist der heimliche Star unter den Zwischenfrüchten.

Die vielseitige Pflanze bietet Landwirten zahlreiche Vorteile. Wir verraten Ihnen, wie Sie das volle Potenzial von Ramtillkraut ausschöpfen, es optimal anbauen und in Ihre Fruchtfolge integrieren können, um langfristig von den positiven Effekten zu profitieren.

Unsere Inhalte zu Ramtillkraut als Zwischenfrucht

Noch zählt Ramtillkraut nicht zu den bekanntesten Zwischenfrüchten – und das, obwohl es anspruchslos ist und unkompliziert angebaut werden kann. Bei uns erfahren Sie alles über die zahlreichen Vorteile, die passenden Fruchtfolgepartner und warum Sie künftig auf Ramtillkraut als Zwischenfrucht nicht verzichten sollten.

Bester BayWa-Service für Ihren Zwischenfruchtanbau

Wir bieten Ihnen umfassende Services rund um den Zwischenfruchtanbau für Ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Unsere erfahrenen Expertinnen und Experten unterstützen Sie mit fundierter Beratung bei der Auswahl passender Zwischenfrüchte oder Zwischenfruchtmischungen, geben Anbauempfehlungen, die optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind, und entwickeln gemeinsam mit Ihnen maßgeschneiderte Pflanzenbau-Strategien. Als verlässlicher Agrarhandelspartner unterstützen wir Sie darüber hinaus auch bei der Vermarktung Ihrer Erzeugnisse. Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail oder über unser Kontaktformular oder besuchen Sie uns für eine persönliche Beratung an einem unserer Standorte. Wir freuen uns schon auf Sie.

Steckbrief Ramtillkraut

Ramtillkraut – botanisch Guizotia abyssinica – hat sich in den letzten Jahren in Österreich und Deutschland als Sommerzwischenfrucht einen kleinen, jedoch feinen Namen gemacht. Das auffällig gelb blühende Kraut aus der Familie der Korbblütler ist ein attraktives Ziel für Bienen und andere Insekten. Die Samen des auch als Gingellikraut oder abessinisches Ramtillkraut bekannten Gewächses sind ölreich und werden unter anderem auch in Vogelfutter genutzt, auch wenn es in unseren Breitengraden selten Reife kommt – ein Vorteil für den Anbau als Zwischenfrucht, da sich Ramtillkraut so nicht ungewollt ausbreitet. Da Ramtillkraut ursprünglich aus Ostafrika – und hier vermutlich aus dem Gebiet des heutigen Nigeria stammt – wird es gelegentlich auch als Nigersamen oder Nigersaat bezeichnet.

Ramtillkraut ist einjährig und wird bis zu 180 Zentimeter hoch. Das Tausendkorngewicht (TKG) der Saat liegt bei 2,6 Gramm. Je nach Aussaattermin wächst die Jungpflanze ab Mai rasch heran und bildet schnell ein großes Wurzel- und Blattwerk. Die Blüte findet zwischen Juli und September statt. Im Oktober erreicht sie das Ende ihrer Vegetationszeit. Da die Zwischenfrucht nicht winterhart und äußerst frostempfindlich ist, friert sie bereits bei leichten Frösten zuverlässig ab.

 

Ramtillkraut

Gattung

Guizotia

Aussaat

Mai–Ende August; Keimtemperatur ab 15° C

Aussaatmenge

8–10 kg/ha

Saattiefe

2–3 cm

Standort

nahezu alle Böden; sonnig bis halbschattig

Wuchshöhe

bis 1–2 m

Blüte

Juli–September

Blütenfarbe

gelb

Wurzeltyp

Büschelwurzel

Abfrierverhalten

abfrierend

Lebenszyklus

einjährig

Ramtillkraut als Zwischenfrucht

Ramtillkraut ist eine weitgehend fruchtfolgeneutrale Zwischenfrucht, die mit zahlreichen Hauptfrüchten gut kombiniert werden kann. Als Flachwurzler mit viel Biomasse …

  • … entwickelt sich die Jungpflanze nach dem Auflaufen rasch, unterdrückt Unkraut effektiv und vermindert Bodenerosion.
  • … durchwurzelt Ramtillkraut die Erde schnell und intensiv und sorgt für bessere Humusbildung sowie für einen lockeren, nährstoffreichen Boden.

Als Zwischenfrucht benötigt Ramtillkraut nur wenig Wasser und kommt hervorragend mit Trockenheit zurecht. Aufgrund dessen etabliert sich der Korbblütler zunehmend als Sommerzwischenfrucht – vor allem in Zwischenfruchtmischungen.

Verwendung findet Ramtillkraut hauptsächlich als Gründüngung. Daneben dient es mit seinen gelben Blüten, die bis September erscheinen, auch als Bienenweide.

Darauf sollten Sie bei Ramtillkraut als Zwischenfrucht achten

Da Ramtillkraut sehr frostempfindlich ist, ist es nicht immer für Mulchsaaten oder als Vorfrucht vor Mulchsaaten geeignet. Bereits erste Anzeichen von Frost im September können dazu führen, dass die Pflanze abstirbt.

Ramtillkraut in Zwischenfruchtmischung

Ramtillkraut als Bestandteil von Zwischenfruchtmischungen

Ramtillkraut wird am besten als Zwischenfrucht in Mischungen eingesetzt, wo es in Kombination mit anderen Arten seine positiven Eigenschaften perfekt zur Geltung bringen kann. Als Einzelsaat kommt es eher seltener zum Zug. Zusammen mit Phacelia, Alexandrinerklee oder Perserklee ist es ideal zur Gründüngung geeignet. Aber auch bei der Weinbergbegrünung oder im Hopfenanbau an sonnigen Lagen kann Ramtillkraut im Zusammenspiel mit anderen Zwischenfrüchten wie Öllein, Sandhafer oder Klee zu Bodenverbesserung, Unkrautunterdrückung und Erosionsschutz beitragen.

Ramtillkraut in Fruchtfolgen

Aufgrund seiner Eigenschaften hat sich Ramtillkraut in gleich mehreren stark genutzten Fruchtfolgen bewährt. Voraussetzung ist, dass die Aussaat rechtzeitig erfolgen und das Kraut noch im August Masse bilden kann.

Geeignet ist Ramtillkraut in Fruchtfolgen mit …

  • Getreide (vor allem Weizen und Gerste)
  • Mais
  • Zuckerrüben
  • Raps

Nicht geeignet ist Ramtillkraut in Fruchtfolgen mit …

  • Kartoffeln: Da Ramtillkraut eine Wirtspflanze für Nematoden ist, sollte es nicht zeitnah zu Kartoffeln angebaut werden.
  • Salat: Ramtillkraut ist auch im Gemüseanbau als Zwischenfrucht geeignet. Allerdings raten wir wegen seiner Anfälligkeit für die Salatfäule in salatlastigen Fruchtfolgen davon ab. Der Korbblütler ist verwandt mit Zichorien und Lactuca-Salaten, außerdem mit der Schwarzwurzel. Ramtillkraut sollte daher, bezogen auf Krankheiten und Schädlinge, in der Fruchtfolge wie ein Salat behandelt und entsprechend kombiniert werden.

Tipps für den Anbau von Ramtillkraut als Zwischenfrucht

Ramtillkraut ist eine anspruchslose, günstige und wirksame Sommerzwischenfrucht, die viel organische Masse liefert, Erosion verhindert und gerade in Getreidefruchtfolgen problemlos zu integrieren ist. Im Folgenden erfahren Sie, was beim Anbau des Korbblütlers zu beachten ist.

  • Standort

    Grundsätzlich stellt Ramtillkraut als Zwischenfrucht keine besonderen Ansprüche an den Boden und gedeiht auch bei ungünstiger Wasser- und Nährstoff-Versorgung. Trockene, sonnige Standorte sind daher sehr gut geeignet. Problematisch dagegen sind kühlere Temperaturen, selbst bei leichtem Frost friert die Pflanze sofort ab.

  • Ramtillkraut Aussaat

    Ramtillkraut kann von Mai bis Ende August ausgesät werden und eignet sich als Zwischenfrucht daher besonders nach frühräumenden Vorfrüchten wie Weizen und Gerste, die eine Aussaat Anfang/Mitte August möglich machen. Später ausgebracht bildet Ramtillkraut nicht mehr ausreichend Biomasse und kann seine Vorteile nicht mehr voll ausspielen. Das Saatgut des Dunkelkeimers wird etwa zwei bis drei Zentimeter tief ausgelegt. Die Aussaatmenge beziehungsweise Saatstärke liegt bei etwa acht bis zehn Kilogramm pro Hektar.

  • Ernte oder Einarbeitung

    Als Zwischenfrucht bildet Ramtillkraut bei hiesigen klimatischen Bedingungen selten reife Samen aus. Stattdessen friert die reichhaltige Biomasse des Korbblütlers zuverlässig ab und bildet eine rasch verrottende Mulchschicht, die sich effizient einarbeiten lässt.

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