Das Gärrestlager – Gärreste richtig lagern und aufbereiten

Im Zuge der Vergärung entstehen im Fermenter Biogas und Gärreste. Gärreste … das hört sich erst einmal nach einem Abfallprodukt an. Welch großes Potenzial jedoch in diesen Gärprodukten steckt, wird klar, wenn man sich ihre Bestandteile und insbesondere ihren Nährstoffgehalt ansieht: Aus den Gärresten lassen sich hochwertige Dünger sowie Prozesswasser herstellen. Doch ein Schritt nach dem anderen. 

Zuerst einmal werden die Gärreste – meist mithilfe von Rohrleitungen, eines Überlaufs oder eines Radladers – aus dem Fermenter transportiert. Sie landen im sogenannten Gärrestlager, das als Depot für die vergorene Biomasse dient. Je nach Art müssen sie dort gemäß der Düngeverordnung (DüV) und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fachgerecht gelagert werden und in vielen Biogasanlagen im gasdichten System bis zu 150 Tage verweilen, bis sie keine nennenswerte Menge an Methan mehr freisetzen. Erst dann können sie aufbereitet und weiterverwendet werden. 

Unsere Inhalte rund um Gärreste und das Gärrestlager

Wozu dient ein Gärrestlager? Wie werden feste Gärreste sachgemäß gelagert und was ist bei flüssigen Gärresten zu beachten? Und wie müssen Gärprodukte jeweils aufbereitet werden, damit daraus hochwertige Düngemittel entstehen? Bei uns erhalten Sie nicht nur Antworten auf diese Fragen, sondern viele weitere Informationen zum Thema. 

Beste Beratung & Services für Ihr Gärrestlager

Sie wünschen maßgeschneiderte Lösungen für Ihr Gärrestlager oder eine Laboranalyse Ihrer Gärreste für eine optimale Düngemittelplanung? Dann sind Sie bei uns genau an der richtigen Adresse. Unsere erfahrenen Expertinnen und Experten für Biogasanlagen freuen sich schon auf Sie. 

Vorhang auf für das Gärrestlager – Aufbau und Anforderungen

Das Gärrestlager befindet sich aus praktischen Gründen meist innerhalb der Biogasanlage. So können die Gärrückstände einfach und automatisiert vom Fermenter zum Lager geschleust werden. Je nach Größe der Anlage sowie der Art und Menge der Biomasse kann das Gärrestlager in verschiedenen Bauweisen und Größen errichtet werden. Die größten Ausführungen haben einen Durchmesser von 50 Metern und ein Speichervolumen von bis zu 20.000 Kubikmetern. 

Eckig oder rund, Tiefbehälter aus Beton, Hochbehälter aus Beton, Edelstahl oder Stahl sowie Erdbecken beziehungsweise Gärrest-Lagune mit Folienabdichtung – abhängig von der Art des Gärsubstrats stehen Ihnen verschiedene Gärrestlager zur Wahl. Ist die vergorene Biomasse flüssig, kommen in vielen Gärrestlagern dieselben Pump- und Rührwerke zum Einsatz, die wir schon aus dem Fermenter kennen. 

Abgedeckt und abgedichtet

Bei den Abdeckungen handelt es sich meist um witterungsbeständige und belastbare Zeltdächer mit Unterkonstruktion oder feste Dächer aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder Beton. Sie verhindern nicht nur den Austritt von Gasen, sondern auch, dass Gerüche von Gärrestlager ausgehen, die von Anwohnern als unangenehm empfunden werden könnten. Weil viele Gärreste – insbesondere flüssige und/oder nicht separierte – immer noch hohe Mengen an Methan und anderen Gasen bilden, müssen Behälter, die nach dem 31. Dezember 2011 errichtet wurden, gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dauerhaft gasdicht sein. Systeme zur Erkennung von Leckagen können hierbei unterstützen.  

Darüber hinaus müssen Sie sicherstellen, dass keine Flüssigkeiten austreten können und das Grundwasser gefährden. Liegt Ihre Biogasanlage in einem Wasserschutzgebiet, sind in dieser Hinsicht besondere Schutzmaßnahmen zu treffen. Ebenso muss ein Überlaufen der Gärreste ausgeschlossen und Anforderungen an die Statik gewährleistet sein.  

Gärreste

Flüssige und feste Gärreste – Die Unterschiede in der Lagerung

In den Biogasgärresten befinden sich immer noch aktive Mikroorganismen. Diese bilden auch außerhalb des Fermenters Methan, wenn auch in geringerem Maße. Obwohl also im Gärrestlager nicht mehr die idealen Bedingungen herrschen – unter anderem weil die Gärtemperatur aufgrund der fehlenden Heizung nicht gewährleistet ist – kann die Ausbeute des Restgases so hoch ausfallen, dass Sie sie auffangen und mithilfe von Rohrleitungen der Biogasverwertung zuführen können. 

Doch nicht nur Mikroorganismen, auch die Nährstoffe sind erhalten geblieben und machen die Gärreste nun zu einem idealen Ausgangsmaterial für die Herstellung von Dünger. Je nach Art des ursprünglichen Biogassubstrats und der Fermentationsmethode liegen die Gärreste in flüssiger oder fester Form vor. Dies erfordert eine unterschiedliche Lagerung und Behandlung im Gärrestlager. 

BayWa-Tipp:

Sei es die Art der Gärreste oder der Ausgangsmaterialien, sei es das Baujahr oder die Lage Ihres Gärrestelagers … Die Lagerung von Gärprodukten hängt von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren ab. Unsere Expertinnen und Experten für Biogasanlagen helfen Ihnen gern, sich im Dschungel der Möglichkeiten und Verordnungen zurechtzufinden und erarbeiten mit Ihnen zusammen die beste Lösung.

Die Aufbereitung von Gärresten

Ob als Düngemittel oder Bodenverbesserer wie Kompost in der Landwirtschaft, im Landschafts- und Gartenbau oder in privaten Gärten – die Einsatzmöglichkeiten von Gärresten sind vielfältig. Auch die abgetrennten Flüssigkeiten lassen sich nutzen, zum Beispiel in Form von Prozess- oder Brauchwasser. Insbesondere wenn Sie die Gärprodukte nicht für den Eigenbedarf verwenden, sondern vermarkten möchten, stehen Ihnen je nach Art der Gärreste und der geplanten Verwendung unterschiedliche Schritte in der Aufbereitung bevor.  

FAQ

Schon gewusst? Wissenswertes rund um das Gärrestlager und Gärreste

Biogasgärreste bergen ein hohes Potential, aber es gilt auch einiges zu beachten. Hier finden Sie die Antworten auf Fragen zu rechtlichen Themen und Gesetzen, aber auch zu Qualitätssiegeln, den Vorteilen am Markt und der Nährstoffanalyse Ihrer Gärprodukte.

Wir beraten Sie gerne rund um Ihr BHKW

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