Frühlingsfrische Rabatte und Gewinne: Die BayWa Green Weeks! Jetzt entdecken

Aktionszeitraum

  • 6 Wochen voller frühlingsfrischer Preisknaller, satten Rabatten und attraktiven Gewinnchancen
  • Zeitraum Green Weeks: 20.03. - 1.05.2025
  • Jetzt vorbeischauen: Zu den Green Weeks

Blauzungenkrankheit bei Kühen

Symptome, Vorbeugung und Behandlung der Tierseuche

Die Blauzungenkrankheit (abgekürzt BTV oder BT = Bluetongue Virus) ist zurück und verbreitet sich rasant in Deutschland. Nicht nur Rinder sind betroffen, sondern auch andere Wiederkäuer wie Schafe, Ziegen oder Neuweltkameliden. Die Lage ist sehr ernst. Mittlerweile haben alle deutschen Bundesländer den Status „seuchenfrei in Bezug auf Infektionen mit BTV“ verloren. In Bayern ist die Blauzungenkrankheit inzwischen in allen Regierungsbezirken angekommen. Das hat auch weitereichende Folgen für die Verbringung der Tiere innerhalb Deutschlands und der EU.

Umso wichtiger ist es daher für Sie, die Symptome und den Verlauf der Blauzungenkrankheit beim Rind kennenzulernen, um im Verdachtsfall schnell handeln zu können. Noch wichtiger ist es allerdings bereits im Vorfeld Maßnahmen zu ergreifen, damit die Blauzungenkrankheit erst gar nicht Ihre Rinder gefährden kann. Erfahren Sie hier daher mehr über die Blauzungenkrankheit, den Erreger und die Übertragung.

Auch wenn derzeit keine wirksamen Therapien zur Behandlung der Blauzungenkrankheit beim Rind vorhanden sind, so gibt es doch Mittel eine mögliche Ausbreitung einzudämmen und die Herde bereits im Vorfeld möglichst zu schützen, ehe sich einzelne Tiere anstecken. Erfahren Sie also mehr darüber, welche Maßnahmen es neben der Impfung gibt, um Ihre Rinder vor einer Ansteckung mit der Blauzungenkrankheit zu schützen.

Inhaltsverzeichnis

Unsere BayWa-Services rund um die Rinderhaltung

Ob Fragen zu Rinderfutter, Tiergesundheit oder Hygiene, zu Bau oder Ausstattung des Kuhstalls – Über 100 Jahre Erfahrung in der Landwirtschaft machen uns zu Ihrem kompetenten Partner für die Rinderhaltung. Unsere erfahrenen Expertinnen und Experten stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und finden gemeinsam mit Ihnen maßgeschneiderte Lösungen für Ihren Betrieb. Schreiben Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa-Standorte. Wir freuen uns schon auf Sie!

Die Blauzungenkrankheit auf einen Blick*

Haftungsausschluss: Diese Informationen stellen keine medizinischen Ratschläge dar und ersetzen keine medizinische Diagnose, Beratung und Behandlung diesbezüglich durch einen Tierarzt. Trotz größter Sorgfalt bei deren Erstellung kann keine Gewähr und keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen werden.

Symptome Vorbeugen Behandeln

✔ angeschwollene, bläuliche Zunge

 

✔ Entzündungen der Zitzenhaut, der Schleimhäute (Augenlider, Maulhöhle, Genitalien) mit Bläschenbildung und Ablösungen der Schleimhäute (insbesondere an Zunge, Maul und Kronsaum)

 

✔ Fieber

 

✔ Benommenheit

 

✔ Lahmheit, teilweise staksiger bzw. klammer Gang

 

✔ Rückgang der Milchleistung

 

✔ schlechtes Allgemeinbefinden

✔ Impfung

 

✔ Schutz der Rinder vor Gnitzen (blutsaugende Insekten der Gattung Culicoides)

✔ tierärztliche Behandlung mit Medikamenten gegen Schwellungen, Schmerzen, Entzündungen und Fieber

 

✔ für Ruhe und ausreichende Wasserzufuhr sorgen

 

Blauzungenkrankheit bei Rindern – Was ist das?

Die Blauzungenkrankheit (BTV oder BT) wird durch ein Virus ausgelöst und verläuft in der Regel akut. Die Krankheit befällt Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen und kann für diese sogar tödlich sein.

Die Blauzungenkrankheit ist nicht ansteckend. Die Übertragung des Erregers findet also nicht direkt von Tier zu Tier statt, sondern durch blutsaugende Insekten der Gattung Culicoides, sogenannte Gnitzen. Sie nehmen beim Stich eines infizierten Tieres das Virus mit dem Blut auf und tragen es lebenslang in sich. Nach einer Woche Entwicklungszeit können die Mücken das Virus dann bei einem Stich auf weitere Tiere übertragen.

Daher gibt es vor allem in den Sommer- und ersten Herbstmonaten ein verstärktes Seuchengeschehen – also genau dann, wenn die Gnitzen aktiv sind. Feucht-warme Witterung im Sommer begünstigt somit die Verbreitung der Blauzungenkrankheit, da dieses Wetter optimale Bedingungen für Mücken darstellt. Wichtig zu wissen ist auch, dass die blutsaugenden Gnitzen dämmerungs- und nachtaktiv sind. Sie legen an sich kurze Distanzen zurück, werden aber oft vom Wind über weitere Strecken getragen. Die zunehmend milden Temperaturen durch klimatische Veränderungen sind zudem förderlich für die Vermehrung der Gnitzen.

Des Weiteren kann das Virus durch verunreinigte Spritzen, das Sperma infizierter Bullen sowie von der Kuh auf das ungeborene Kalb übertragen werden. Für den Menschen geht von der Blauzungenkrankheit keine Gefahr aus.

Symptome – Daran erkennen Sie die Blauzungenkrankheit bei Rindern

Die klinischen Symptome der Blauzungenkrankheit bei Rindern sind …

  • entzündliche Hautveränderungen an verschiedenen Bereichen des Körpers: Die Tiere leiden dabei unter Entzündungen der Zitzenhaut sowie der Schleimhäute im Bereich der Augenlider, Maulhöhle und Genitalien mit Bläschenbildung und Ablösungen der Schleimhäute insbesondere an Zunge, Maul und Kronsaum. Die Symptome ähneln denen der Maul- und Klauenseuche.
  • Auch Nasen- und Augenausfluss und starker Speichelfluss gehören zu den ersten Anzeichen der Blauzungenkrankheit.
  • Die betroffenen Kühe zeigen zudem ein schlechtes Allgemeinbefinden und reagieren mit einem Rückgang der Milchleistung.
  • Auch Fehlgeburten und lebensschwache Kälber können die Folge einer Infektion der Mutterkuh sein.
  • Eine blaue Zunge kommt hingegen, trotz des Namens, eher selten vor.
  • Die klinischen Anzeichen der Blauzungenkrankheit sind zudem bei Rindern schwächer ausgeprägt als bei Schafen.

Insgesamt gibt es weit über 20 verschiedene Serotypen der Krankheit weltweit. In Deutschland war das Seuchengeschehen im Jahr 2024 vom Serotyp 3 (BTV-3) bestimmt. Im Oktober 2024 wurde erstmals auch der Serotyp 12 (BTV-12) in den Niederlanden festgellt. Gegen den Typ BTV-3 der Blauzungenkrankheit, für den bei Schafen und Rindern ein staksiger, klammer Gang typisch ist, ist eine Impfung möglich. Um auf dem Laufenden zu bleiben, ob oder wie stark Ihre Region betroffen ist, finden Sie das aktuelle Geschehen rund um die Tierseuche Blauzungenkrankheit stets auf der Seite des Friedrich-Löffler-Insitituts ↗ (FLI).

Maßnahmen und Behandlung bei (Verdacht auf) Blauzungenkrankheit

Besteht der Verdacht, dass sich ein oder mehrere Rinder mit der Blauzungenkrankheit angesteckt haben, …

  • muss dies umgehend dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden, da die Krankheit zu den meldepflichtigen Seuchen gehört.
  • Die betroffenen Tiere sind außerdem frühzeitig von der Herde zu separieren.

Die Inkubationszeit beträgt circa drei bis sieben Tage, der Krankheitsverlauf kann dabei unterschiedlich stark ausfallen. In normalen Fällen dauert sie 100 Tage an. Prinzipiell kann die Blauzungenkrankheit selbständig ausheilen, was meist bei milderen Verläufen möglich ist. Anschließend ist das Tier über resistent gegen weitere Ansteckungen, aber nur vom jeweiligen Serotyp.

Nach der Ansteckung des Rindes und dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit ist die Behandlung der Symptome nur in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt medikamentös möglich. Durch die Gabe von entsprechenden Arzneien ist es möglich …

  • die Schmerzen durch Schwellungen zu stillen,
  • Entzündungen zu hemmen und
  • mögliches Fieber zu senken.

Die Tiere brauchen dann möglichst einen ruhigen Platz. Auf eine ausreichende Wasserversorgung sollte außerdem unbedingt geachtet werden. Trinken die Tiere von sich aus zu wenig, kann mit einer Eingabespritze für die notwendige Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden.

Erkrankte Rinder sind außerdem möglichst von den Überträgern der Blauzungenkrankheit – also den Gnitzen – sowie dem Rest der Herde fernzuhalten, um die Infektion weiterer Tiere zu vermeiden. Wenn auch nur eine Gnitze das Virus aufnimmt, kann sie viele weitere Rinder der Herde infizieren.

Blauzungenkrankheit bei Rindern vorbeugen

Welche Maßnahmen kann ein Rinderhalter also ergreifen, um seine Tiere vor einer Infektion mit der Blauzungenkrankheit zu schützen und dadurch sowohl Tierleid als auch schwerwiegende wirtschaftliche Schäden zu vermeiden? Die Lage wird als äußerst ernst eingeschätzt: Das Virus verbreitet sich rasant und immer wieder tauchen auch in europäischen Nachbarländern neue Serotypen auf.

Eine Impfung der Herde wird daher dringend empfohlen. Drei Impfstoffe sind per Eilverordnung zur Anwendung erlaubt, eine offizielle Zulassung gibt es für diese aber noch nicht. Dies ermöglicht es Tierhaltern, ihre Rinder, Schafe und Ziegen gegen den Serotyp 3 (BTV-3) zu impfen, der besonders schwere Verläufe verursachen kann. Trotz Impfung können die Tiere allerdings an der Blauzungenkrankheit erkranken, unter Umständen sogar tödlich.

Parallel laufen derzeit Studien bezüglich der für das Einzeltier notwendigen Anzahl an Impfungen, um eine ausreichende Grundimmunisierung zu erlangen. Auch der Effekt von Booster-Impfungen wird untersucht.

Neben einer Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ist es daher gerade wichtig, die Herde in den warmen Monaten vor den stechenden Insekten und somit von Vorneherein vor der Übertragung des Virus zu schützen.

  • Hilfreich ist es stehende Gewässer und Pfützen zum Beispiel auf Weiden und in der näheren Umgebung der Stallungen zu vermeiden, da sich hier Insekten bestens vermehren können. Weiden an Gewässern sollten in der Mückensaison nach Möglichkeit gemieden werden.
  • Als eine wirksame Hygienemaßnahme ist außerdem die regelmäßige Bekämpfung dieser Insekten im Stall unerlässlich. Unabhängig von dieser Hygieneproblematik sorgt die Insektenbelästigung nämlich bei Rindern generell für sehr viel Unruhe und Stress, was die Tiere wiederum schwächt.
  • Eine gute Belüftung des Stalles ist hier außerdem von Vorteil. Viel frische Luft unterstützt die Gesundheit der Tiere und deren Immunsystem. Wenn möglich, ist es zudem überaus sinnvoll Rinder und Schafe während der Hauptaktivitätszeit der Gnitzen – also während der Dämmerung und nachts – vorsorglich in den Stall zu bringen, um sie vor Stichen zu schützen.

Schutzmaßnahmen dieser Art können entscheidend sein, um eine Ansteckung der eigenen Herde zu unterbinden.

Informationen zum Thema "Gesunde und vitale Rinder"

Sie haben Fragen zum Thema "Gesunde und vitale Rinder"? Dann nutzen Sie doch einfach unser Kontaktformular! Schildern Sie uns Ihr Anliegen gerne so detailliert wie möglich.

mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

Bitte nennen Sie uns Ihre E-Mail-Adresse, damit wir mit Ihnen in Kontakt treten können.

Optional

* Haftungsausschluss: Diese Informationen stellen keine medizinischen Ratschläge dar und ersetzen keine medizinische Diagnose, Beratung und Behandlung diesbezüglich durch einen Tierarzt. Trotz größter Sorgfalt bei deren Erstellung kann keine Gewähr und keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen werden.