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Klee als Zwischenfrucht

Alexandrinerklee, Inkarnatklee, Perserklee, Sparriger Klee, Rotklee und Weißklee

Sie möchten das volle Potenzial Ihrer Böden nutzen und überlegen daher Klee als Zwischenfrucht in Ihre Fruchtfolgen zu integrieren? Gute Idee! Klee bietet zahlreiche Vorteile, die weit über die klassische Gründüngung hinausgehen.

Wir verraten Ihnen, welche Kleearten sich für welche Standorte eignen, wie Klee als Zwischenfrucht oder in Zwischenfruchtmischungen eingesetzt wird und welche positiven Effekte die nützliche Leguminose auf die Bodengesundheit und Ernteerträge hat. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Klee!

Unsere Inhalte zu Klee als Zwischenfrucht

Alexandrinerklee, Perserklee oder doch besser eine Zwischenfruchtmischung? Passt Klee in Fruchtfolgen mit Getreide, Mais oder Raps? Und wann sollte er in welcher Aussaatstärke ausgesät werden? Klee zählt zu den wichtigsten Zwischenfrüchten in der Landwirtschaft. Bei uns erfahren Sie alles über die dreiblättrige Leguminose.

Bester BayWa-Service für Ihren Zwischenfruchtanbau

Sie wünschen eine professionelle Beratung rund um das Thema Zwischenfruchtanbau oder Gründüngung? Unsere erfahrenen Expertinnen und Experten bieten Ihnen kompetente Unterstützung und ermitteln gern zusammen mit Ihnen die Klee-Sorte oder die Zwischenfruchtmischung, die optimal zu Ihrem Betrieb oder Ihrer Region passt. Als Agrarhandelspartner unterstützen wir Sie darüber hinaus auch bei der Vermarktung Ihrer Erzeugnisse. Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail, über unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa-Standorte.

Rotklee

Steckbrief Klee

Klee gehört zur Familie der kleinkörnigen Leguminosen, auch als Hülsenfrüchtler bekannt, und umfasst weltweit mehr als zweihundert Arten. In unseren Breitengraden kommen in der Landwirtschaft 16 davon zum Einsatz. Klee als Zwischenfrucht ist äußerst anpassungsfähig und daher bereits seit Langem Bestandteil zahlreicher Fruchtfolgesysteme. Je nach geplanter Nutzung, Standortbedingungen, Aussaatzeitpunkt und spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Art sind …

  • Alexandrinerklee (Trifolium alexandrinum L.), auch ägyptischer Klee
  • Inkarnatklee (Trifolium incarnatum), auch Rosenklee, Blutklee oder Italienischer Klee
  • Perserklee (Trifolium resupinatum L.), auch Persischer Klee oder Wende-Klee
  • Sparriger Klee (Trifolium squarrosum L.)
  • Rotklee (Trifolium pratense L.)
  • Weißklee (Trifolium repens L.)

… für Zwischenfruchtmischungen, aber auch als Einzelsaaten geeignet. Allen als Zwischenfrucht eingesetzten Kleearten ist eine verschieden tief reichende Pfahlwurzel gemein. Abgesehen davon unterscheiden sie sich teilweise in Wuchshöhe, Aussaat-Bedingungen, Abfrierverhalten oder Lebensdauer. Während Rotklee und Weißklee beispielsweise als winterhart gelten und mehrjährig sind, sind Alexandrinerklee und Perserklee einjährig und frieren bei Frost ab.

  Alexandrinerklee Perserklee Inkarnatklee Sparriger Klee Rotklee Weißklee
Familie/Gattung Leguminosen/Klee Leguminosen/Klee Leguminosen/Klee Leguminosen/Klee Leguminosen/Klee Leguminosen/Klee
Aussaat Juli/August (Zwischenfrucht); April–August (Hauptfrucht); Keimtemperatur ab 10° C Juli/August (Zwischenfrucht); April–August (Hauptfrucht); Keimtemperatur ab 10° C August–September (Zwischenfrucht); April–September (Hauptfrucht); Keimtemperatur ab 10° C Juli/August (Zwischenfrucht); April–August (Hauptfrucht); Keimtemperatur ab 10° C März–September März–September
Aussaatmenge 25–35 kg/ha 15–20 kg/ha 20–30 kg/ha 25–30 kg/ha 15–20 kg/ha 8–15 kg/ha
Saattiefe 1–2 cm 1–2 cm 1–2 cm 1–2 cm 1–2 cm 1–2 cm
Standort leichte bis mittelschwere, nährstoffreiche Böden leichte bis mittelschwere Böden leichte bis mittelschwere Böden leichte bis mittelschwere Böden nahezu alle Böden nahezu alle Böden
Wuchshöhe bis 1 m bis 1 m bis 50 cm bis 20 cm bis 80 cm bis 20 cm
Blüte Mai–September Mai–September Mai–August August/September Mai–September Mai–Oktober
Blütenfarbe weiß bis gelblich-weiß rosa, rot, violett rosa, dunkelrot, seltener weiß weiß rosa bis rot weiß
Wurzeltyp Pfahlwurzel Pfahlwurzel Pfahlwurzel, Seitenwurzeln Pfahlwurzel Pfahlwurzel mit Nebenwurzeln Pfahlwurzel
Abfrierverhalten abfrierend abfrierend winterhart ab -8° C abfrierend winterhart winterhart
Lebenszyklus einjährig einjährig ein- bis zweijährig einjährig mehrjährig mehrjährig

 

Klee als Zwischenfrucht

Klee ist hervorragend als Gründüngung und Bienenweide geeignet, spielt aber eine ebenso große Rolle als Futtermittel (Ackerfutter). Viele Arten weisen eine exzellente Futterqualität auf und können auch als Silage im Gemenge verfüttert werden – auch wenn sie, wie viele Leguminosen, als eher schwer silierbar gelten.

Als Zwischenfrucht auf dem Acker überzeugt Klee in vielerlei Hinsicht. Seine Auswirkungen auf die Bodengesundheit und seine Fähigkeit Stickstoff zu binden, machen ihn zu einem gern genutzten Fruchtfolgepartner.

  • Klee gilt als Bodenverbesserer, da er den Humusgehalt und damit auch die Bodenfruchtbarkeit steigert.
  • Klee ist schnellwachsend und bildet rasch eine gute Bodenbedeckung im Herbst, die vor Erosion und Unkraut schützt. Abfrierender Klee, wie Alexandrinerklee, dient nach dem Absterben der Pflanzen als Mulchschicht zum Winterschutz.
  • Seine Pfahlwurzel, die je nach Art mit mehr oder weniger Seitenwurzeln versehen ist, lockert das Erdreich auch in tieferen Bodenschichten auf, verhindert Bodenverdichtungen und erschließt gleichzeitig Nährstoffe, die von anderen Pflanzen weniger gut erreicht werden können. Diese Nährstoffe werden später an die nachfolgende Hauptkultur abgegeben.
  • Er bindet nicht nur den im Boden verbleibenden Stickstoff, sondern kann mithilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln sogar Stickstoff aus der Luft (Luftstickstoff) binden, was sich an stickstoffarmen Standorten als Vorteil erweist.

Darauf sollten Sie bei Klee als Zwischenfrucht achten

Alle Kleearten sind nicht selbstverträglich. Daher sollten beim Anbau von Klee oder auch Kleegras als Zwischenfrucht Anbaupausen von drei bis vier Jahren, bei Rotklee sogar von bis zu sechs Jahren beachtet werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Fruchtfolgekrankheiten wie Kleekrebs den Ertrag dauerhaft schmälern. Bei der Wahl passender Fruchtfolgepartner ist die Leguminosenmüdigkeit zu beachten. Werden nach Klee andere Leguminosen wie Ackerbohne oder Futtererbse angebaut, kommt es in der Regel zu einem geringeren Wuchs sowie zu einem deutlichen Leistungsrückgang bei der Hauptkultur.

Inkarnatklee in Zwischenfruchtmischung

Klee als Bestandteil von Zwischenfruchtmischungen

Auch wenn Klee, insbesondere Alexandrinerklee und Perserklee, auch in Reinsaat sehr gute Effekte erzielt, findet er sich vor allem als ideale Komponente in Zwischenfruchtmischungen.

  • Mischungen, die aus verschiedenen Kleearten (zum Beispiel Rotklee, Weißklee und Schwedenklee) zusammengesetzt sind, leisten nicht nur als Gründüngung gute Dienste, sondern auch bei Stilllegungen und auf Brachen.
  • Zusammen mit Phacelia, Sommerwicke, Sonnenblume oder Ölrettich sorgt Klee in Universalmischungen für eine optimale Bodenstruktur und Bodenfruchtbarkeit.
  • In Kombination mit Welschem oder Einjährigem Weidelgras oder weiteren Gräsern ergibt Klee als Kleegras ein optimales Ackerfutter, das den Boden intensiv durchwurzelt und auch für die Förderung durch GLÖZ 7 geeignet sein kann. Besondere Bedeutung als Grünfutter kommt Inkarnatklee im Zusammenspiel mit Zottelwicke und Welschem Weidelgras zu: Bekannt als Landsberger Gemenge gilt diese Mischung als Klassiker in der Futtergewinnung beziehungsweise Silage sowie als Gründüngung.
  • In Blühmischungen trägt der bienenfreundliche Klee mit seinem reichhaltigen Angebot an Nektar seinen Teil als Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und Co. bei.

Klee in Fruchtfolgen

Klee bildet allgemein eine gute Vorfrucht und lässt sich leicht in nahezu alle Fruchtfolgen integrieren.

Geeignet ist Klee in Fruchtfolgen mit …

  • Getreide (vor allem Wintergerste)
  • Raps
  • Mais
  • Frühkartoffeln
  • Wein (Weinbergbegrünung)

Nicht geeignet ist Klee in Fruchtfolgen mit …

  • Ackerbohnen
  • Erbsen/Futtererbsen
Kleeblüte

Tipps für den Anbau von Klee als Zwischenfrucht

Ob als Einzelsaat, Untersaat oder in Zwischenfruchtmischungen – Klee bietet zahlreiche Vorteile als Bodenverbesserer und Gründüngung. Sie sind bereits überzeugt und möchten Klee als Zwischenfrucht einsetzen? Bei uns erfahren Sie, wobei es bei Standortwahl, Aussaat und Co. ankommt.

  • Standort

    Klee kommt zumeist mit leichten bis mittelschweren Böden, die normal mit Nährstoffen und Wasser versorgt sind, zurecht. Je nach Art können die Ansprüche an den Standort leicht variieren:

    • Alexandrinerklee benötigt regelmäßige Niederschläge sowie ausreichend Wärme für eine optimale Jugendentwicklung. Der Boden darf jedoch nicht zu sauer sein. Zu starke Trockenheit wirkt sich ebenso ungünstig auf die Zwischenfrucht aus.
    • Perserklee gedeiht am besten in warmen Lagen mit ausreichender Feuchtigkeit. Durchlässige Böden, die leicht salzhaltig und/oder tonig sind, sind für ihn gut geeignet.
    • Bei Inkarnatklee, der ebenfalls milde Lagen bevorzugt, ist ein guter Kalkgehalt des Bodens von Vorteil. Trockene, sandige Böden, aber auch undurchlässige Tonböden oder Moore sind für ihn ungeeignet. Dennoch arrangiert er sich mit Trockenheit und auch mit Kälte besser als Alexandrinerklee und Perserklee.
    • Sparriger Klee kommt auf kalkhaltigen Böden und in Feuchtgebieten etwas weniger gut zurecht, dafür jedoch mit kälteren Temperaturen bis minus acht Grad Celsius.
    • Rotklee und Weißklee wachsen auf nahezu allen Böden, meiden jedoch trockene, leichte Sandböden und humusarme Standorte. Die winterharten Pflanzen benötigen ausreichend Luftfeuchte und ein gemäßigtes bis kühles Klima.
  • Klee Aussaat

    Allen Kleearten gemein ist eine Aussaattiefe von einem bis zwei Zentimetern. Je nachdem, ob Klee als Hauptfrucht oder als Zwischenfrucht angebaut wird, unterscheidet sich der Aussaatzeitpunkt. Während Klee beziehungsweise Kleegras in Reinsaat meist von April bis August/September ausgesät werden kann, erfolgt die Zwischenfrucht-Saat im Juli und August, bei Rotklee und Weißklee bis September.

    Die Saatstärke variiert stark und hängt unter anderem von der geplanten Verwendung und dem Aussaatverfahren (Reinsaat oder Gemengesaat) ab. Als Orientierungswerte gelten bei der Aussaatmenge:

    • Alexandrinerklee: ca. 25–35 Kilogramm pro Hektar
    • Perserklee: ca. 15–20 Kilogramm pro Hektar
    • Inkarnatklee: ca. 20–30 Kilogramm pro Hektar
    • Sparriger Klee: ca. 25–30 Kilogramm pro Hektar
    • Rotklee: ca. 15–20 Kilogramm pro Hektar
    • Weißklee: ca. 8–15 Kilogramm pro Hektar
  • Düngung

    Als Zwischenfrucht benötigt Klee meist keinen zusätzlichen Dünger und dient im Gegenzug als Nährstoff- und insbesondere Stickstoffsammler für die nachfolgenden Kulturen. Wird Klee als Hauptfrucht angebaut, sollte eine ausreichende Versorgung mit Kali und Phosphat sichergestellt sein.

  • Pflanzenschutz

    Klee kann von zahlreichen Pflanzenkrankheiten wie Kleeschwärze oder Stängelbrenner, aber auch von Schädlingen wie Stock- und Stängelälchen befallen werden. Mehrere Jahre andauernde Anbaupausen können verhindern, dass sich sogenannte grüne Brücken bilden. Manche Arten wie Perserklee und spezielle Rotkleesorten sind dank Resistenzzüchtungen weniger anfällig für Krankheiten wie Kleekrebs.

  • Ernte oder Einarbeitung

    Je nach Kleeart sind pro Jahr ein bis fünf Schnitte möglich. Diese sollten bestenfalls vor oder zur Blüte erfolgen, damit es nicht zu Verholzungen kommt. Ob als Grünfutter, Heu, Silagefutter oder für die Beweidung – Klee als Zwischenfrucht hat einen hohen Futterwert und ist für die Nutzung als Futter für nahezu alle Tierarten geeignet. Am Ende der Vegetationszeit im Herbst wird er eingearbeitet. Abfrierende Arten verbleiben als Mulchschicht über den Winter auf dem Acker und schützen so den Boden vor Erosion und anderen Schäden.

Kontakt Zwischenfrüchte

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