Trockenstress bei Mais
Hitze, Trockenheit, Wassermangel … Klimaextreme nehmen zu und somit werden Maisbauern immer häufiger auch mit den Folgen von Trockenstress konfrontiert. Landwirte, die die Auswirkungen von Trockenperioden minimieren möchten, setzen zunehmend auf eine Kombination verschiedener Maßnahmen.
Vom Einsatz trockenheitsresistenter Sorten über eine verbesserte Nährstoffversorgung bis hin zu angepassten Bestandsdichten – Trockenstress-Management bietet nicht nur in trockenen Regionen Vorteile. Bei uns erfahren Sie, welche Strategien effektiv sind und wie Sie Ihren Mais optimal auf Trockenphasen vorbereiten können.
Unsere Inhalte zu Trockenstress im Mais
Die Bewältigung von Trockenstress spielt im Maisanbau zunehmend eine größere Rolle, da längere Trockenperioden die Erträge erheblich mindern können. Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie Ihren Mais optimal vor Trockenheit schützen können, sind Sie bei uns genau richtig. Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt und erklären Ihnen, welche Maßnahmen helfen und Ihre Ernte bestmöglich sichern können.
Unsere Services rund um den Mais
Profitieren Sie von unserem umfangreichen Wissen aus über 100 Jahren Erfahrung in der Landwirtschaft und lassen Sie sich von uns in allen relevanten Fragen zum Maisanbau unterstützen. Ob die Bewältigung von Trockenheit oder der Schutz vor Unkraut, Schädlingen und Pflanzenkrankheiten – unser Team von Mais-Experten steht Ihnen zur Seite und entwickelt gemeinsam mit Ihnen individuelle Lösungen für den Pflanzenschutz. Als Ihr Partner im Agrarhandel bieten wir außerdem Unterstützung bei der Vermarktung Ihrer Produkte. Sie können uns per E-Mail, über das Kontaktformular oder an einem unserer BayWa-Standorte erreichen.
Ursachen für Wassermangel und Trockenstress bei Mais
Immer häufiger haben Körnermais und Silomais mit Trockenheit und Dürre zu kämpfen. Ob Hitze, eine ungünstige Niederschlagsverteilung, die Bodenbeschaffenheit oder vergangene Trockenperioden – die Ursachen für Hitze- und Trockenstress sind vielfältig:
- Hitze und ungleichmäßige Niederschläge: Hohe Temperaturen und Verdunstung sowie regional stark schwankende Niederschläge führen dazu, dass Wasser in bestimmten Anbaugebieten knapp wird, während es in anderen aufgrund der Bodenstruktur insbesondere bei Starkregen oberflächlich abfließt und den Pflanzen nicht zur Verfügung steht.
- Boden- und Standorteigenschaften: Leichte Sandböden und flachgründige Standorte haben eine geringe Wasserspeicherkapazität und sind besonders anfällig für Trockenstress. Bodenverdichtungen erschweren die Bedingungen für den Mais, da sie die Wasseraufnahme behindern.
- Zeitpunkt des Trockenstresses: Trockenphasen in den frühen Wachstumsstadien von Mais können zwar das Wurzelwachstum fördern, dauern sie jedoch zu lange an oder finden sie auch noch in der Hauptwachstumsphase statt kann die mangelnde Wasserversorgung zu folgenreichen Wachstumsstörungen führen. Trockenstress während der Mais-Blüte ist besonders problematisch, da er die Befruchtung behindert und zu schlecht ausgebildeten Kolben oder sogar zu kolbenlosen Maispflanzen führen kann.
- Anbau- und Kulturmaßnahmen: Eine zu hohe Bestandsdichte im Mais, unzureichende Unkrautbekämpfung und mangelnde Nährstoffversorgung (insbesondere Kalium) verstärken den Wasserstress.
Schadbild, Symptome und negative Auswirkungen bei Trockenstress im Mais
Trockenheit – insbesondere ab der Blütezeit – beeinträchtigt bei Mais die Aufnahme von Nährstoffen, was zu …
- einer reduzierten Kornausbildung,
- verschlechterter Qualität der Körner und
- somit zu geringeren Erträgen führt.
Bei intensiver Trockenheit zeigen sich bereits ab Juni während des Streckungswachstums deutliche Blattveränderungen als erste Anzeichen von Wassermangel. Die Blätter verfärben sich stumpf grün bis pergamentartig grau, rollen sich ein oder stehen starr aufrecht. Die Spaltöffnungen werden geschlossen, um die Verdunstung zu reduzieren, was das Wachstum stoppt. Bei anhaltendem Trockenstress sterben die unteren Blätter schließlich ab, um Wasser und Nährstoffe zu sparen.
Auch ist die Umsetzung von Nährstoffen bei Trockenheit beeinträchtigt und kann zu einem verkürzten Wuchs führen. Abgestorbene Pflanzenteile, aber auch nicht befruchtete Narbenfäden bieten Eintrittspforten für Krankheiten wie Maisbeulenbrand, die den Bestand zusätzlich schwächen.
Trockenstress während der Blüte kann zu erheblichen Schäden führen. Bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit trocknen die Narbenfäden während der Blütezeit schnell aus und bilden keine oder nur unzureichend Pollen, was sich ungünstig auf die Befruchtung des Maises auswirkt. In der Folge kommt es zu einer schlechten Kornausbildung und schlimmstenfalls zu Pflanzen ohne Kolben.
Maßnahmen gegen und bei Trockenstress im Maisanbau
Um durch Trockenheit verursachten Schäden und Ertragseinbußen vorzubeugen und entgegenzuwirken, stehen Landwirten sowohl im Vorfeld als auch während der verschiedenen Anbauphasen zahlreiche Gegenmaßnahmen zur Verfügung.
-
Sortenwahl
Der Einsatz stress- und trockentoleranter Maissorten – besonders gegenüber Wassermangel und trockenen Böden – ist in trockenen Jahren elementar. Sorten mit Trockentoleranz, wie etwa Zahnmaistypen, die besser mit Dürre umgehen können und ihre Erträge stabiler halten, sollten daher bevorzugt gewählt werden.
-
Standortwahl
Leichte Böden und grundwasserferne Standorte bergen ein höheres Risiko für Trockenstress im Mais, da sie Wasser nur bedingt speichern beziehungsweise zur Verfügung stellen können.
-
Bodenmanagement – Humusaufbau und Bodenverbesserung
Der Aufbau von Humus ist eine langfristige Maßnahme zur Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Humusreiche Böden halten Wasser besser und stellen es den Pflanzen länger zur Verfügung. Der Einsatz von Bodenverbesserungsmitteln oder organischen Düngern trägt dabei zur Erhöhung des Wasserhaltevermögens bei.
-
Bodenbearbeitung
Die optimale Bodenstruktur spielt eine zentrale Rolle im Wassermanagement. Lockerer, gut durchlüfteter Boden speichert mehr Flüssigkeit und verbessert das Wurzelwachstum, was der Pflanze hilft, Wasser in tieferen Bodenschichten zu erreichen. Eine Minimalbodenbearbeitung (zum Beispiel Strip-Till) kann den Wasserhaushalt verbessern, indem sie die Bodenverdichtung vermeidet und den Boden lockerer hält, sodass mehr Wasser gespeichert werden kann.
-
Aussaatzeit
Optimale Bodentemperaturen zur Aussaat, ein schnelles Jugendwachstum und ein Boden ohne Störschichten, der gutes Wurzelwachstum ermöglicht, sind wichtig. So können die Pflanzen stärker und stresstoleranter werden. Eine frühzeitige Aussaat von Mais kann dazu beitragen, dass die empfindliche Blütezeit auf einen Zeitraum fällt, in dem tendenziell mehr Niederschläge zu erwarten sind. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit, dass Trockenstress während der Blüte auftritt, reduziert.
-
Aussaatstärke und Bestandsdichte
Eine der Standort- und Sortenwahl angepasste Aussaatstärke sorgt für bessere Bedingungen bei Trockenheit. Eine verringerte Bestandsdichte mindert in trockenen Jahren den Konkurrenzdruck unter den Pflanzen und sorgt dafür, dass jeder Pflanze mehr Ressourcen zur Verfügung stehen.
-
Nährstoffversorgung
Optimal mit Nährstoffen versorgte Böden können den Folgen von Trockenheit im Maisanbau entgegentreten.
- Kalium reguliert den Wasserhaushalt und stärkt das Wurzelsystem der Pflanzen. Dadurch erhöht sich die Wasseraufnahmefähigkeit von Mais und verbessert die Toleranz gegenüber Wassermangel.
- Eine frühe Düngung oder eine Unterfußdüngung mit Phosphor unterstützt die Wurzelentwicklung in den frühen Wachstumsstadien von Mais. Dadurch werden die Pflanzen in die Lage versetzt, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erschließen.
- Auch für eine passende Stickstoffversorgung als "Pflanzenmotor" muss gesorgt sein.
- Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen wie Zink, Kupfer und Bor ist wichtig, um Trockenresistenzen und das Pflanzenwachstum zu fördern. Besonders Zink und Bor tragen dazu bei, dass die Pflanzen bei Wasserknappheit widerstandsfähiger sind.
-
Unkrautbekämpfung
Unkräuter konkurrieren mit dem Mais um Wasser und Nährstoffe. Eine frühzeitige und effektive Unkrautbekämpfung ist daher notwendig, um die Ressourcenverfügbarkeit für den Mais zu verbessern.
-
Ernte
In extremen Trockenjahren, insbesondere wenn die Maispflanzen kolbenlos sind oder vertrocknen, wird empfohlen, frühzeitig als Silomais zu ernten, um Ertragsverluste zu minimieren.
-
Fruchtfolgen mit tiefwurzelnden Pflanzen
Fruchtfolgen mit tiefwurzelnden Vorfrüchten und Zwischenfrüchten wie Ölrettich und Co. können helfen, die Wasserversorgung des Bodens zu verbessern. Diese Pflanzen hinterlassen lockere Bodenschichten, die Wasser besser aufnehmen und speichern können. Darüber hinaus bieten sie außerhalb der Anbauphasen eine Bodenbedeckung, die vor Austrocknung schützt und außerdem die Bodentemperatur senkt, was die Feldkapazität für Wasser steigert.
Kontakt Mais
Sie haben Interesse am Thema Mais oder eine konkrete Frage?
Dann nutzen Sie doch einfach unser Anfrageformular oder Sie melden sich telefonisch unter +49 89 9222 8100. Schildern Sie uns Ihr Anliegen so detailliert wie möglich, damit wir Ihre Anfrage gleich an die richtige Stelle weiterleiten können.