Bewässerung im Obstbau
Jeder Tropfen zählt: wassersparend bewässern
Trockene Sommer sowie extreme Starkregen-Ereignisse erfordern ein aktives Bewässerungsmanagement bei den sich rasch verändernden klimatischen Bedingungen. Klimaforscher gehen davon aus, dass längere Hitze- und Dürrephasen in Zukunft häufiger auftreten werden. Das beeinflusst auch die Art und Weise, wie der Anbau von heimischen Produkten für die Nahrungsmittelversorgung sichergestellt werden kann.
Mikrobewässerungstechnik im Obstbau
Viele Anbauregionen sind von akutem Wassermangel bedroht, weil Regen in ausreichender Menge fehlt. In Sonderkulturen ist die künstliche Bewässerung in der Regel unverzichtbar für den Anbau geworden. Umso wichtiger ist es, sorgsam mit knapper werdenden Wasservorräten umzugehen.
Die präzise Bewässerung über Tropfschläuche gilt als die effizienteste Methode. Besonders bei Trockenheit verhilft das Bewässerungsverfahren zu besserem Wachstum, da speziell bei Kern-, Stein- und Beerenobst die nötige Menge an Wasser sowie Nährstoffen direkt an die Wurzel gelangt. Durch Tropfbewässerung entsteht schon während der Bewässerung ein Wassersauerstoffgemenge im Boden, welches eine deutlich bessere Aufnahme des Wassers durch die Wurzeln ermöglicht als flächiges Niederschlagswasser. Über die Tropfbewässerung und Fertigation wird einmal mehr die Qualität und Quantität der Ernte gesichert. Eine Frostschutzberegnung in Kombination mit der Tropfbewässerungsanlage schützt die Kulturen vor Kälteeinbrüchen oder Nachtfrösten.
Frostschutzbewässerung
Bei Spätfrostereignissen ermöglicht Über- und Unterkronenbewässerung den Frostschutz der Blüten und jungen Früchte. Überkronenfrostschutz verhindert durch dauerhafte Wassergabe, dass die Blüte in der Eisschicht unter 0° Celsius abkühlt. Beim Unterkronenfrostschutz wird durch den Gefriervorgang am Boden Wärme nach oben in die Krone abgegeben.
Wasser auffangen und speichern
Über Speichersilos oder -seen lässt sich Regenwasser der Wintermonate für die Bewässerung im Frühjahr und Sommer sammeln – beispielsweise anfallende Regenmengen von Hof- und Dachflächen. Über im Boden verlegt Tropfrohre wird das Wasser zur Bewässerung der Kulturen aus dem Speicher gepumpt.
Bewässern im Frühjahr, Sommer und Herbst
Wassermangel schadet Pflanzen bereits bevor sichtbare Anzeichen dafür auftreten. Deshalb sind Landwirte gut beraten, Maßnahmen für eine Bewässerungsstrategie zu ergreifen. Bei ausbleibendem Regen ist eine rechtzeitige Bewässerung je nach Kultur für das Pflanzenwachstum wichtig – nicht nur bei Trockenheit im Sommer. Beispielsweise mit einer Frostschutzberegnung im Frühjahr zum Schutz der Triebansätze und Knospen im Obstbau, zum Herbst im Hopfen- wie auch im Spargelanbau.
Warum es sich lohnt, in eine Obstbewässerung zu investieren
Ob Kern-, Stein- oder Beerenobstanbau – bei Veränderungen von Niederschlag und Temperatur können Obsterzeuger durch eine zusätzliche Bewässerung Einfluss auf den Ernteerfolg nehmen. Sparsam und genau, denn über die Tropfschläuche werden zum Beispiel Blätter nicht unnötig befeuchtet, was die Bildung von Schimmel oder Pilzerkrankungen verhindert. Eine gleichmäßige Wasserverteilung über die gesamte Bewässerungsfläche ist ebenso garantiert wie eine gezielte Bewässerung und Düngung zum optimalen Zeitpunkt.
Bewässerungsmethode | Versorgung der Pflanze | Technik im Einsatz & Vorteile | Zubehör / Erweiterungen |
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Tropfbewässerung: Versorgung durch exakte Mengen an Wassergaben nach Wachstumsstadium und Wasserbedarf mit druckkompensierenden Tropfschläuchen. |
Wasser und Nährstoffe gezielt am Hauptwurzelbereich ausbringen; aktiver Stoffwechsel; wasserlösliche und bedarfsgerechte Düngerzufuhr (Fertigation); witterungsunabhängig und präzise; deutlich verringerte Nährstoffauswaschung
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Homogene Bewässerung mittels druckkompensierenden Tropfelementen. Die Oberflächenverdunstung wird auf ein Minimum reduziert. |
Smarte Bewässerungssteuerung gestützt durch passende Sensorik zu empfehlen; komfortable und einfache Steuerung mit webbasierter Bedienung inkl. Störmeldungen und Dokumentation |
Fahrgassen bleiben trocken | |||
Oberkronenfrostschutz |
Meganet Rundregner (mit 2,5 bis 3 bar) oder Streifenregner. Diese benötigen weniger Wasser auf der Fläche, sind aber etwas windanfälliger | Genügend Wasserspeicher; ausreichendes Leitungsnetz, Wetterstation, Pump- und Steuerungstechnik. Wasser muss vollautomatisch gefiltert werden. | |
Unterkronenfrostschutz | Wasser auf Fläche unterhalb der Krone mit 3 bis 4 l/qm/Stunde ausbringen. Beim Gefriervorgang wird aufsteigende Wärme abgegeben und mindert den Frost ohne Gefahr von Astbruch durch Eis. Eine höhere Grasnarbe liefert eine größere Oberfläche und begünstigt den Schutz. | Zum Beispiel: mit Supernet- Mikorsprinkler hängend am Draht oder stehend mit Stativ unterhalb der Blattzone Wasser homogen, druckkompensiert verteilen. Bis ca. 3 bar ausreichend. |
Gebrauchte Tropfrohre recyceln
Die Tropfbewässerung zählt zu den ressourcenschonendsten Bewässerungsarten. Nach der Saison können gebrauchte Tropfrohre zurückgegeben werden. Bitte sorgen Sie dafür, dass diese bei der Abgabe sauber, nach Möglichkeit trocken, kernlos und sortenrein gewickelt oder gebündelt sind. Die dünnwandigen Einwegschläuche werden in der Regel jährlich ausgetauscht. Um die Mikrobewässerung noch nachhaltiger zu gestalten, bietet die BayWa gemeinsam mit ihrem Partner Netafim einen Rücknahme-Service mit professionellem Recyclingsystem an.
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Der Wasserbedarf im Obstbau ist je nach Pflanz- und Kronendichte sowie Kronenhöhe der Bäume, Sonnenstunden, Windgeschwindigkeit und Standort sehr unterschiedlich. Wetterstationen und Bodenfeuchtesensoren ermöglichen eine optimale Steuerung der Wasserversorgung, insbesondere im Obstbau.
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Regionales Obst und Gemüse hat in der Regel kürzere Transportwege und ist damit klimafreundlicher. Was gerade Saison hat, schmeckt einfach besser.
Aus unseren Sortimenten
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