Maisschädlinge effektiv bekämpfen
Schmetterlinge und Käfer sowie deren Larven, aber auch Vögel und Schwarzwild – zahlreiche Schädlinge bedrohen den Mais. Einige befallen gleich zu Beginn der Saison das frisch ausgebrachte Saatgut, wieder andere schädigen die Keimlinge, die Wurzeln und Blätter oder fressen noch während der Reife die Maiskolben. Mit uns können Sie sich einen Überblick über die wichtigsten Maisschädlinge verschaffen. Und das Wichtigste: Sie erfahren alles über effektive Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung – sowohl für die konventionelle Landwirtschaft als auch für den ökologischen Maisanbau.
Maisschädlinge im Überblick
Kaum ist der Mais gesät, stehen schon die ersten Schädlinge bereit. Doch kennen Sie das Erscheinungsbild des Maiszünslers oder wissen Sie, was die Baumwoll-Kapseleule ist? Wer nicht vorbereitet ist, muss bald um Saatgut, Pflanzen und vor allem um die Ernte fürchten. Doch keine Angst – Bei uns lernen Sie die elf bedeutendsten Maisschädlinge kennen. Mit unserer Hilfe können Sie Drahtwürmer, Stängelälchen und Maiswurzelbohrer kinderleicht identifizieren, Blattläusen und Fritfliegen optimal vorbeugen und sogar gegen Wildschweine effektiv vorgehen.
BayWa-Services für besten Pflanzenschutz bei Mais
Sind Ihnen gelblich gefärbte Schmetterlinge in der Nähe Ihrer Maisfelder aufgefallen oder haben Sie Löcher in den Blättern entdeckt? Zögern Sie nicht und fordern Sie unsere Unterstützung an. Unsere Expertinnen und Experten für Mais stehen für alle Fragen rund um die Schädlingsbekämpfung bereit. Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa Standorte und profitieren Sie von unserem Know-how bei Pflanzengesundheit, Sortenwahl und Düngung. Als Agrar-Handelspartner sind wir darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Erzeugnisse behilflich.
Wenn Sie sich darüber informieren möchten, welcher Maisschädling derzeit in Ihrer Region auftritt, bietet Ihnen das Maismonitoring ↗ von isip (Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion e.V.) jederzeit aktuelle Informationen über den Befall.
Maiszünsler
Der Maiszünsler – wissenschaftlich auch Ostrinia nubilalis – zählt zu den wirtschaftlich gefährlichsten Maisschädlingen in Deutschland und kann bis zu 50 Prozent der Ernte vernichten. Der anpassungsfähige Schädling vermehrt sich besonders bei wärmeren Temperaturen mitunter massenhaft. In Deutschland entwickeln sich bis zu zwei Generationen pro Jahr. Nur mithilfe vorbeugender Maßnahmen und gründlich durchgeführter Bekämpfungsmethoden kann dem Kleinschmetterling Einhalt geboten werden.
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Der Maiszünsler, ein nachtaktiver Schmetterling, ist von gelblicher Farbe und weist auf seinen Flügeln zwei dunklere Querlinien sowie eventuell weitere gezackte Linien auf. Männchen sind dunkler und erreichen etwa drei Zentimeter Flügelspannweite, weibliche Exemplare sind heller gefärbt. Ihre Flügelspannweite liegt bei etwa 3,5 Zentimetern. Die Falter erscheinen ab Mai und fliegen bis September. Hauptzeit ist der Juli.
Während dieser Periode findet die Ablage von bis zu 50 circa einen Millimeter großen Eiern statt, die erst weiß, später braun gefärbt sind. Sie werden an der Unterseite der Maisblätter abgelegt. Daraus schlüpfen nach etwa 14 Tagen gräulich-weiße Raupen mit dunkler Rückenlinie, die bis zum letzten Larvenstadium zwei Zentimeter groß werden. Die Raupen bohren sich zuerst in die Blätter und Blattstiele, bis sie endlich den Stängel erreichen. Durch das Stängelmark fressen sie sich nach unten bis zum Wurzelwerk. Den Winter verbringen sie in Kokons auf Ernteresten. Im Frühjahr verpuppen sie sich, im Sommer schlüpfen die nächsten Falter. Unter guten Bedingungen folgt im Juli bis September eine zweite Generation.
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Die Maiszünslerlarven verursachen die ersten Anzeichen des Befalls, indem sie in einer Reihe verlaufende Löcher in die Blätter fressen. Sobald sie den Maisstängel erreichen, hinterlassen sie ebenfalls Löcher, aus denen Bohrmehl austreten kann. Sie fressen sich durch das Mark des Stängels nach unten, wobei sie breite Gänge hinterlassen. Dies beeinträchtigt die Standfestigkeit, die Wasseraufnahme und die Nährstoffversorgung der Pflanze. Es kommt zu Minderwuchs und instabilen Stängeln, die leicht brechen. Die Schäden bieten außerdem Eintritt für Pilze wie Fusarium, die den Mais zusätzlich schwächen. Die Schadschwelle für den Maiszünsler liegt bei zehn bis 15 Eigelegen pro 100 Pflanzen. Intensive Maisanbauflächen sind besonders gefährdet. Empfehlungen regionaler Warndienste helfen bei der Findung des passenden Bekämpfungstermins, denn: Der Flugbeginn der Tiere schwankt witterungsabhängig.
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Vor der chemischen, mechanischen oder biologischen Bekämpfung des Maiszünslers können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden. Ein robuster Bestand ist entscheidend, ebenso wie eine gründliche Stoppelbearbeitung und eine intensive Bodenbearbeitung. Kooperationen mit Nachbarbauern helfen, um Wanderungen zu begrenzen. Wenn möglich kann eine frühe Ernte mit tiefem Schnitt nützlich sein. Darüber hinaus sind standfeste Maissorten widerstandsfähiger gegen den Schädling.
Die chemische Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln erfolgt am besten im Juli, bevor die Raupen des Maiszünslers in die Pflanze eindringen. Insektizide wie Deltamethrin oder Chlorantraniliprole haben sich hierbei bewährt. Um den Maiszünsler biologisch zu bekämpfen, werden Trichogramma-Schlupfwespen eingesetzt. Diese parasitieren die Eier des Schädlings und töten sie ab. Die Methode wird aufgrund ihrer hohen Erfolgsquote sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Anbau genutzt. Alternativ zur Ausbringung der Schlupfwespen mit der Hand oder speziellen Schleppern, haben sich Drohnen bewährt. Sie verteilen die Nützlinge unabhängig von Boden und Maisstadium effizient über die Felder.
Maiswurzelbohrer
Erst 2007 wurde er in Deutschland als neuer, eingeschleppter Schädling im Mais entdeckt – seitdem treibt der Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera) auch bei uns sein Unwesen und breitet sich unaufhaltsam aus. Durch den Käfer und seine Larven werden jährlich etwa zehn Prozent der Maiserträge zerstört. Intensiv bewirtschaftete Maisfelder begünstigen die Vermehrung. Die Bekämpfung gestaltet sich schwierig, da in Deutschland keine Insektizide zugelassen sind. Durch vorbeugende Maßnahmen können Sie den Maiswurzelbohrer jedoch in Schach halten.
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Der Maiswurzelbohrer gehört zur Familie der Blattkäfer und befällt neben Mais auch andere Kulturen wie Kürbis oder Soja. Mais ist und bleibt jedoch für den Käfer wie für seine Larven die Hauptwirtspflanze. Erste Käfer erscheinen im Juni und fressen bis Oktober Kolbenfäden, Pollen und Blätter. Sie sind leicht an den gelben Deckflügeln mit drei dunklen Längsstreifen erkennbar. Der dunkle Kopf schließt an den gelb bis rot gefärbten Halsschild an. Die Schädlinge messen etwa fünf bis sieben Millimeter, wobei die Weibchen etwas größer als die Männchen sind.
Die Eier, die fünf bis 20 Zentimeter tief im Boden abgelegt werden, sind beige, oval und 0,3 bis 0,6 Millimeter klein. Im darauffolgenden Mai schlüpfen Larven mit drei Beinpaaren, die sich bis August von den Wurzeln des Maises ernähren und die Pflanzen so nachhaltig schädigen. Nach dem letzten Larvenstadium verpuppen sie sich. Die neue Käfer-Generation schlüpft bereits nach einer Woche.
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Ein Befall durch den Maiswurzelbohrer wird oftmals erst bemerkt, wenn seine Larven bereits Schäden verursacht haben. Es kommt zum Gänsehalssyndrom mit krummem Wachstum und Lagerbildung. Abgestorbenes Wurzelwerk, verringerte Nährstoffaufnahme, geringere Standfestigkeit bis zum Absterben der Maispflanze gehören ebenfalls zum Schadbild. Die erwachsenen Käfer können bei starkem Befall den Befruchtungsprozess während der Blüte stören und damit die Kornentwicklung mindern.
Da sich die Befallszahlen Jahr für Jahr erhöhen, sollten sie den Zuflug zwischen Juli und September mittels Pheromonfallen kontrollieren. Die Schadschwelle liegt bei einem Käfer pro Pflanze.
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Sobald der Schädling das Maisfeld befallen hat, sind Bekämpfungsversuche aussichtslos. Insektizide und Beizmittel stehen in Deutschland nicht mehr zur Verfügung und haben in vergangenen Zeiten darüber hinaus zu Resistenzen geführt. Daher liegt der Schwerpunkt im Kampf gegen den Käfer auf einer Mischung aus verschiedenen vorbeugenden Maßnahmen.
Als äußerst effektiv haben sich weite Fruchtfolgen herausgestellt. Der Anbau von Mais sollte in betroffenen Regionen nur alle zwei bis drei Jahre erfolgen. Eine Zusammenarbeit mit benachbarten Bauern und eine Abstimmung der Anbaupläne für Kulturen wie Kürbis, Hirse oder Soja sind ratsam, um den Larven die Nahrungsquelle zu entziehen.
Biologischer Schutz erfolgt durch Nematoden, insbesondere Heterorhabditis bacteriophora. Diese Fadenwürmer dringen in die Käferlarven ein und infizieren sie dabei mit Bakterien, die den Schädling abtöten. Da diese Methode keine negativen Umwelteinflüsse hat, ist sie auch für den Ökolandbau geeignet. Einziger Nachteil: Es werden spezielle Maschinen für die Ausbringung der Nematoden benötigt.
Ackerbauliche Maßnahmen und Sortenwahl leisten ebenfalls ihren Beitrag zur Schädlingsbekämpfung: Mais Sorten mit hoher Standfestigkeit, optimale Saatbettbereitung, gezielte Düngung und Unkrautbekämpfung sowie eine angemessene Bewässerung unterstützen die Entwicklung des Maises und sorgen für robuste und widerstandsfähige Bestände.
Drahtwürmer
Drahtwürmer zählen zu den häufigsten Schädlingen im Maisanbau. Doch der Name täuscht: Es handelt sich nicht etwa um Würmer, sondern um die Larven verschiedener Käfer aus der Familie der Schnellkäfer (Elateridae). Die Larven, die mit ihrer länglichen Gestalt tatsächlich an Würmer erinnern, treiben Jahr für Jahr auf Maisfeldern ihr Unwesen und richten dabei zunehmend immer größere Schäden an – unter anderem auch, weil im Pflanzenschutz mittlerweile keine Neonikotinoide im Mais mehr genutzt werden dürfen. Bis zu 30 Prozent der Ernte können durch den Schädling vernichtet werden. Der Druck wächst folglich – und erfordert neue Wege bei der Bekämpfung.
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Die ersten Schnellkäfer erscheinen je nach Art ab Ende April und fliegen bis Juli. Die erwachsenen Tiere sind bis zu zwölf Millimeter lang und bräunlich schwarz gefärbt. Da sie sich von Pflanzensäften und Pollen ernähren, sind sie für die Maispflanzen ungefährlich. Die Weibchen legen ihre Eier vornehmlich auf Grünland wie Wiesen und Weiden mit lockeren, feuchten Böden ab. Nach vier bis sechs Wochen schlüpfen aus den Gelegen die Larven. Sie werden bis zu 25 Millimeter lang und verfügen über einen harten, gelbbraunen Chitin-Panzer mit vereinzelten Borsten. Der Kopf ist meist dunkler gefärbt, drei kurze Brustbeinpaare dienen der Fortbewegung.
Ernährt sich die Larve anfangs noch von totem organischen Material, frisst sie ab dem zweiten Lebensjahr Saatgut, Keimlinge, Wurzeln und andere Teile verschiedener Pflanzen. Neben Mais zählen dazu auch Gräser, Getreide, Kartoffeln, Salat und weitere Gemüsesorten. Mit seinen robusten, kräftigen Kauwerkzeugen richtet der Drahtwurm dabei massive Schäden an. Nach der Verpuppung, die erst nach drei bis fünf Jahren stattfindet, schlüpft die nächste Käfergeneration, die im Boden überwintert.
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Leere Maisfelder, ein paar vereinzelte, dürre Pflanzen einsam auf weiter Flur: Die Auswirkungen des Drahtwurms haben in den vergangenen Jahren auf so manchem Acker dramatische Ausmaße angenommen. Bedrohten die Schnellkäfer-Larven früher eher die Kartoffelernte auf vielen deutschen Anbauflächen, haben die gefräßigen Schädlinge inzwischen ihre Liebe zum Mais entdeckt. Während auf manchen Schlägen nur einige wenige Pflanzen absterben, kommt es auf stärker betroffenen Anbauflächen zu lückigen Beständen, mancherorts sogar zum Totalausfall.
Das Schadbild des Drahtwurms zeigt sich im Mais schnell: Schon in der Auflaufphase stellen befallene Maispflanzen ihr Wachstum plötzlich ein. Ihre Blätter welken und nehmen eine bräunliche Farbe an. Je nachdem welchen Weg die hungrigen Larven durch die Pflanze nehmen, variiert die Abfolge der Symptome: Arbeitet sich der Maisschädling von der Wurzel her vor, vergilbt zunächst das Herzblatt, dann die jüngeren Blätter. Erfolgt der Befall von der Seite, zeigen sich die Schäden zuerst an den äußeren Blättern. Bald darauf stirbt die Pflanze vollständig ab. Die Schadschwelle für Drahtwürmer wird im Mais bei einem Befall von einem bis zwei Larven pro Quadratmeter angesetzt.
Übrigens: Das Schadbild der Drahtwürmer – die welken Blätter – kann auf den ersten Blick leicht mit dem von Fritfliegen oder Auflaufkrankheiten verwechselt werden.
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Da es in Deutschland derzeit keine chemischen Pflanzenschutzmittel und nur wenige, allerdings kaum wirksame Beizmittel zur Bekämpfung von Drahtwürmern gibt, hat sich eine Kombination verschiedener mehrjähriger und vorbeugender Maßnahmen als am effektivsten herauskristallisiert. Denn finden sich Drahtwürmer erst einmal im auflaufenden Mais, ist keine Schädlingsbekämpfung mehr möglich.
- Verzichten Sie nach einem Grünlandumbruch in den ersten ein bis zwei Jahren auf den Anbau von Mais. Da Wiesen und Weiden die eigentliche Heimat von Schnellkäfern sind, kann der Befall nach der Umwandlung in Ackerflächen besonders stark ausgeprägt sein.
- Führen Sie im Spätsommer eine intensive Boden- und Stoppelbearbeitung bei warmer Witterung und in bis zu zehn Zentimetern Tiefe durch. Da sowohl Eier als auch Larven nicht gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen, sterben sie schneller ab, sobald sie an die Oberfläche geholt werden. Um die Population weiter zu verringern, sollten Sie das Prozedere drei-, besser viermal wiederholen. Größere Larven können mithilfe von Scheibenegge, Mulcher und Co. mechanisch abgetötet werden.
- Legen Sie das Mais-Saatgut für eine möglichst schnelle Auflaufphase in warmen Boden, der nicht verdichtet ist. So kann er rasch ein starkes Wurzelwerk entwickeln und schnell keimen. Empfohlen werden dafür Sorten mit schneller Jugendentwicklung.
- Eine Unterfußdüngung mit Kalkstickstoff und Selen kann den Befall mit Drahtwürmern um die Hälfte reduzieren und hat sich daher als hilfreich bei der Bekämpfung des Schädlings erwiesen.
- Sorgen Sie durch optimale Bedingungen für robuste Pflanzen. Achten Sie daher auf eine gute Nährstoffversorgung, den richtigen pH-Wert und erhöhen Sie bei einem Verdacht auf Drahtwürmer die Saatgutstärke.
Fritfliegen
Fritfliegen – lateinisch Oscinella frit – aus der Familie der Halmfliegen sind überall in Mitteleuropa heimisch. Bis vor Kurzem nur vereinzelt im Mais beobachtet, ist der Schädlingsdruck in den letzten Jahren gestiegen. Da Fritfliegen zu exponentieller Vermehrung neigen, kann es selbst bei einem leichten Befall innerhalb kürzester Zeit zu hohen Schäden kommen. Bis zu 30 Prozent des Maises können der gefräßigen Larve des Insekts zum Opfer fallen. Weil systemisch wirkende Beizen nicht mehr als Insektizid genutzt werden können, sind Vorbeugemaßnahmen unverzichtbar.
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Die ausgewachsene Fritfliege ist nur schwer von anderen Fliegen zu unterscheiden. Sie ist rund zwei bis vier Millimeter lang. Ihr Körper glänzt schwarz, während die Beine meist gelb und die Augen rot sind. In unseren Breiten werden pro Saison drei Generationen von Fritfliegen geboren. Dabei tritt nur die erste als Schädling im Mais auf: Sie befällt die jungen Pflanzen im Ein- bis Zwei-Blattstadium. Gerade Spätsaaten ab Mai sind gefährdet.
Im April und Mai legen die weiblichen Tiere ihre Eier im jungen Mais ab. In den Blatttüten der Jungpflanzen finden sie den idealen Platz für ihre Brut. Hat der Mais das vierte Blattstadium erreicht, werden keine Eier mehr abgelegt. Nach nur wenigen Tagen schlüpfen die Larven der ersten Generation. Sie sind rund vier Millimeter lang, haben einen gelbweißen, walzenförmigen Körper und keine Beine. Sie fressen vor allem die Blätter der Maispflanzen und arbeiten sich dabei in Richtung Haupttrieb vor. Bald verpuppen sich die Larven, schlüpfen als Fliegen und werden zu Eltern der zweiten Generation, die sich ab Juni hauptsächlich von Getreide ernährt. Die dritte und letzte Generation legt ihre Eier von August bis September in Halmen und Gräsern ab. Hier überwintern die Larven und fressen zu Beginn der Vegetationsperiode im zeitigen Frühjahr zunächst hauptsächlich Gras. Einige Wochen später verpuppen sich auch diese Larven und schlüpfen als Fliegen. Der Kreislauf beginnt von vorn.
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Die Fritfliege an sich ist schwer zu identifizieren. Daher wird ein Befall oftmals erst bemerkt, wenn Schäden bereits vorhanden sind. Meist zeigen sich erste Löcher auf den jungen Blättern, die jedoch leicht für Lochfraß von Schmetterlingslarven gehalten werden können. Bald darauf sind Fraßgänge bis in die Blatttüten hinein zuerkennen. Diese Gänge sind die Ursache dafür, dass sich die Blätter des Maises korkenzieherartig eindrehen und Schlingen bilden.
Die beschädigten Pflanzen sind geschwächt und bieten Krankheiten wie dem Maisbeulenbrand oder Pilzen wenig Widerstand. Je nach Stärke des Befalls wird die gesamte Pflanze zerstört, zumindest aber bleibt ihr Wachstum gehemmt oder sie bildet Seitentriebe mit unterentwickelten Kolben. Eine offizielle Schadschwelle existiert nicht. Da die Fliege an sich so schwer zu erkennen ist und sich nicht von anderen Fliegen unterscheiden lässt, gibt es keine Möglichkeit den Anflug gezielt zu kontrollieren.
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Die Bekämpfung der Fritfliege gelingt vor allem durch geeignete Prävention. Systemisch wirkende Beize gibt es nicht (mehr). Darum erfolgt der Schutz vor den Schädlingen mithilfe pflanzenbaulicher Maßnahmen.
Das wichtigste vorbeugende Mittel gegen die Maisschädlinge ist die Inkrustierung des Saatguts. Dafür gibt es spezielle Präparate, die gleichzeitig auch dem Vogelfraß und/oder dem Drahtwurm vorbeugen. Für den ökologischen Maisanbau steht dahingehend keine Lösung zur Verfügung. Die Wirkung von Kontaktinsektiziden, die im ersten und zweiten Laubblattstadium ausgebracht werden, konnte bisher nicht sicher nachgewiesen werden. Behandlungen nach diesem Zeitpunkt wirken gar nicht.
Darüber hinaus haben sich Maissorten mit schneller Jugendentwicklung als günstig im Kampf gegen Fritfliegen gezeigt. Je schneller der Mais durch das Ein- bis Zwei-Blattstadium kommt, desto besser ist die Chance, den Befall klein- oder gar ganz fernzuhalten.
Stängelälchen
Beim Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) handelt es sich um einen Fadenwurm, der rund um den Globus bei zahlreichen Feldfrüchten vorkommt – vorausgesetzt das Klima ist gemäßigt. Je nach Wirtspflanze ist es auch unter den Bezeichnungen Stängelnematode, Rübenkopfälchen, Stockälchen oder Kleeälchen bekannt. Als Maisschädling tritt das Stängelälchen in Deutschland phasenweise – bisher jedoch noch nicht in großen Massen – auf. Dennoch ist die Bekämpfung und Prophylaxe wichtig, denn starker Befall schwächt die Pflanzen nachhaltig und kann zur sogenannten Umfallkrankheit führen.
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Das Stängelälchen gehört zu den Fadenwürmern und befällt verschiedenste Nutzpflanzen. Neben Mais zählen dazu unter anderem Kartoffeln und Rüben. Es ist weiß beziehungsweise durchsichtig farblos und wird bis zu 1,8 Millimeter lang. Sein Schwanz verdünnt sich zum Ende hin zu einer typischen, scharfen Spitze. Die Stängelälchen Larven sehen ähnlich aus, sind aber mit 0,3 Millimetern Länge deutlich kürzer. Detailliert betrachten lassen sich die Nematoden nur unter dem Mikroskop.
Sowohl die Larven als auch die ausgewachsenen Tiere überwintern und verbringen die kalte Jahreszeit in Pflanzenresten im oder auf dem Boden. Sobald die Keimung beginnt, dringen die Fadenwürmer in die jungen Maispflanzen ein, wobei Spaltöffnungen und kleine Verletzungen die nötigen Eintrittspforten bieten. Ist der Boden ausreichend feucht, gelangen die Stängelälchen bis zu den Keimwurzeln. Die Tiere ernähren sich vom Zellsaft der Maispflanzen. Der Speichel, der beim Aufsaugen des Saftes freigesetzt wird, enthält giftige Bestandteile, die Nekrosen auslösen und zum Absterben von Pflanzenteilen führen können. Ist die Maispflanze verendet, wechseln die Älchen einfach zur nächsten.
Der Entwicklungszyklus der Tiere dauert bis zu 73 Tage. Ab Temperaturen von fünf Grad Celsius legen die Nematoden bis zu 500 Eier, aus denen nach etwa drei Wochen die Larven schlüpfen. Pro Saison kommt es so bis zu fünf Generationen.
Stängelälchen fühlen sich in schweren Böden und in kühlem Klima wohl. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 15 Grad Celsius. Ein nasskaltes Frühjahr und eng konzipierte Fruchtfolgen im Mais begünstigen die Entwicklung. Die Schädlinge sind jedoch äußerst widerstandsfähig und überleben selbst unter schwierigen Bedingungen mehrere Jahre im Boden. Dauereier und Larven des vierten Larvenstadiums können mithilfe einer Trockenstarre sogar Jahrzehnte ausharren, bis wieder ein geeigneter Wirt erreichbar ist.
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Stängelälchen zerstören das Pflanzengewebe, behindern die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen und schwächen damit den Mais. Die Pflanzen werden anfälliger gegenüber Krankheiten, Pilzen und anderen schädlichen Organismen. Das Schadbild präsentiert sich oftmals in Nestern und ist zunächst anhand von Verdickungen und Schwellungen an einzelnen Pflanzen zu erkennen. Sobald befallener Mais etwa zehn Zentimeter hoch ist, beginnt er sich zu krümmen und schief zu wachsen. Die gebogenen Stiele erinnern ein wenig an Hockeyschläger. Die Kolbenansätze des Maises verkümmern, seine Wurzeln verschwinden ganz oder zu großen Teilen, die Stängelbasis wird morsch. Das alles verringert die Standfestigkeit des Maises und führt zum Lager beziehungsweise zur Umfallkrankheit.
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Mittel zur chemischen Bekämpfung stehen nicht zur Verfügung, insofern sind Vorbeugung und Fruchtfolge die einzigen Möglichkeiten, um dem Stängelälchen entgegenzutreten.
Unter den rund 450 Wirtspflanzen des Ditylenchus dipsaci machen Mais und Rüben eine wichtige Gruppe aus. Darum sollten insbesondere diese beiden Feldfrüchte nicht nacheinander oder in enger Folge angebaut werden. Weite Fruchtfolgen mit einem Abstand von fünf bis sieben Jahren werden nach einem Befall empfohlen, um die Zahl der hartnäckigen Maisschädlinge zu reduzieren. Da die Nematoden allerdings auch Unkräuter und zahlreiche andere Pflanzen als Wirt nutzen, kann sich diese Methode dennoch schwierig gestalten – denn aushungern lässt sich der Fadenwurm kaum.
Zudem sollte stets zertifiziertes, nematodenfreies Saatgut verwendet werden. Um die Verbreitung der Stängelälchen bei der Ernte zu verhindern, raten wir dazu, erst die gesunden Flächen abzuernten, bevor eventuell befallene Äcker bearbeitet werden.
Blattläuse
Große Getreideblattlaus, Bleiche Getreideblattlaus, Haferblattlaus, Maisblattlaus … eine ganze Reihe von Blattläusen macht Maisbauern das Leben schwer. Bei starkem Befall kann der Schaden bis hin zum totalen Ernteausfall reichen – vor allem, weil die Schädlinge für den Mais gefährliche Viruserkrankungen übertragen können.
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Von den über 800 Arten, die es in Deutschland gibt, treten vier Blattläuse am häufigsten als Mais Schädlinge auf. Sie sind alle etwa zwei bis drei Millimeter groß und kommen sowohl in geflügelter als auch in ungeflügelter Form vor.
- Die Große Getreideblattlaus (Sitobion avenae) zeigt sich ungeflügelt in den verschiedensten Farben. Von gelblich über rotbraun bis schwarz ist alles möglich. Die geflügelte Variante ist ausschließlich dunkelbraun gefärbt.
- Die flügellose Bleiche Getreideblattlaus (Metopolophium dirhodum) ist hell- beziehungsweise weißlich grün mit einem dunklen Mittelstreifen. Mit Flügeln sind sie hellbraun gefärbt.
- Die Haferblattlaus (Rhopalosiphum padi) ist ungeflügelt olivgrün, braun oder schwarz, geflügelt ebenfalls dunkel gefärbt.
- Auch eine spezialisierte Maisblattlaus (Rhopalosiphum maidis) gibt es: Diese ist ohne Flügel graugrün bis dunkelgrün gefärbt und weist einen schwarzen Fleck am Hinterleib auf. Das geflügelte Tier hat einen schwarzen vorderen Leib, während der Hinterleib grün erscheint.
Ungeflügelte Blattläuse schlüpfen in Frühjahr und befallen im Mai und Juni die ersten Felder, wobei sie sich von den verschiedensten Getreiden und Kulturpflanzen ernähren können. Dort vermehren sie sich explosionsartig. Ab Juni erscheinen die geflügelten Tiere und verbreiten sich weiter bis in den Herbst. Die dann abgelegten Eier überwintern bis zur nächsten Saison. Besonders gut gedeiht eine Blattlauspopulation bei warmem und trockenem Wetter. Sie lässt sich verstärkt im Mais nieder, wenn benachbartes Getreide reif ist, und wandert von der einen in die andere Kultur über.
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Blattläuse saugen den Pflanzensaft aus ihren Wirtspflanzen. Das übersteht der Mais in der Regel gut, auch wenn die betroffenen Pflanzenteile heller werden oder sich leicht einrollen können. Die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Läuse sind als klebriger Honigtau zu erkennen. Dieser begünstigt die Entwicklung von Schwärzepilzen, auch als Rußtau bekannt.
Rußtau erkennen Sie an grünschwarz verfärbten und schmierigen Spuren, die auf dem Mais zu finden sind und die auch abfärben, wenn Sie etwa dicht an Pflanzen vorbeigehen oder sie berühren. Die Pilze schädigen zwar das Pflanzengewebe nicht direkt, können dennoch aber Wachstum und Widerstandsfähigkeit beeinträchtigen. Aufgrund der dunklen Pilzschicht kann der Mais nicht mehr optimal Photosynthese betreiben. Zu guter Letzt können Blattläuse Virosen auf den Mais übertragen, die mitunter auch benachbartes Getreide infizieren.
Eine offizielle Schadschwelle für Blattläuse im Mais gibt es nicht. Um den Schädlingsdruck im Auge zu behalten, sollten Sie einzelne Maispflanzen in regelmäßigen Abständen vom Feldrand zur Mitte hin kontrollieren.
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In direkter Nachbarschaft von Getreide und Mais kommt es gelegentlich zu verstärktem Blattlaus-Befall, da diese Umgebung ideale Nahrungsmöglichkeiten bietet. Auch ein hohes Aufkommen an Ausfallgetreide und der Anbau von Zwischenfrüchten begünstigt die Entwicklung der unwillkommenen Mais Schädlinge. Vermeiden Sie besonders Zwischenfruchtmischungen, in denen viele Gräser enthalten sind. Prophylaktisch sollten vor allem Mais-Äcker in warmen Tallagen und direkt neben Getreide geprüft werden.
Blattläuse lassen sich mit Insektiziden behandeln. Aufgrund der meist vernachlässigbaren Schäden ist dies aber nur bei sehr starkem Befall angebracht. Für die ökologische Landwirtschaft gibt es fertig gemischte Mittel gegen Blattläuse im Mais.
Daneben stehen auch biologische Waffen gegen Blattläuse zur Verfügung: Marienkäferlarven, Florfliegen, Schlupfwespen und Gallmücken zählen zu den natürlichen Feinden der Blattlaus. Die Nützlinge können gezielt ausgebracht und mit entsprechenden ackerbaulichen Maßnahmen gefördert werden.
Baumwoll-Kapseleule
Landwirte und Gärtner kennen den Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter unter den Namen Baumwoll-Kapseleule, Baumwolleule oder Schädliche Maiseule. Letzterer macht klar: Zu den zahlreichen Wirtspflanzen von Helicoverpa armigera zählt der Mais. Die eigentliche Gefahr für den Mais geht jedoch nicht von den Faltern, sondern von deren Raupe aus. Sie wird als Baumwollkapselwurm bezeichnet, auch wenn der Begriff oftmals synonym für den Schädling an sich verwendet wird. Obwohl der tag- und nachtaktive Falter bevorzugt in tropischen bis subtropischen Gebieten zu finden ist, hat er unter klimatisch milden Bedingungen bereits Wanderungen bis in den Süden Skandinaviens gezeigt. Darum sind die Tiere inzwischen in unseren Breitengraden als Maisschädlinge relevant – auch wenn sie derzeit noch keine nennenswerten Schäden verursachen.
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Die Weibchen der Baumwoll-Kapseleule sind braun oder rotbraun gefärbt. Die Männchen haben einen deutlich helleren, blassen Farbton, der auch grünlich, grau oder gelblich erscheinen kann. Die Flügelspannweite des Falters kommt auf rund 35 Millimeter. Die Hinterflügel laufen in einem dunkleren, gefransten Saumband aus, wodurch man die Baumwoll-Kapseleule gut von artverwandten Eulenfaltern unterscheiden kann.
Die erste Generation Baumwoll-Kapseleulen schlüpft im Frühjahr oftmals in wärmeren Regionen oder aber in Gewächshäusern. Sie begibt sich auf Wanderschaft und fliegt von Mai bis Juni. Nach der Paarung legen die weiblichen Tiere bis zu tausend Eier einzeln oder in kleinen Paketen auf geeigneten Wirtspflanzen – darunter Mais – ab. Sobald die als Baumwollkapselwürmer bezeichneten Raupen geschlüpft sind, beginnen sie damit sich durch die Pflanze zu fressen. Sie sind anfangs cremefarben, gelbweiß oder rötlich braun gefärbt, längsseitig geriffelt und durchlaufen fünf bis sieben Larvenstadien. Zum Ende des Raupenstadiums hin färben sie sich dunkler und kommen am Stängel entlang auf dem Boden an, wo sie sich zur Verpuppung zehn Zentimeter tief vergraben. Die zweite Generation ist entweder nach dem Schlupf von Juli bis Oktober unterwegs oder überwintert als Puppe, um im nächsten Frühjahr zu schlüpfen.
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Der Schaden im Mais wird nicht von den Faltern, sondern ausschließlich von den Raupen der Baumwoll-Kapseleule verursacht. Die Baumwollkapselwürmer fressen sich durch weite Teile der Maispflanze. Ein Befall ist an Bohrlöchern in Früchten, Stängeln und Blättern sowie an Fraßgängen (sogenannter Minierfraß) zu erkennen. Während junge Larven sich eher an den Blättern gütlich tun, hinterlassen die älteren deutliche Spuren an den Trieben, Blüten und Früchten. Die Fraßschäden öffnen Tür und Tor für Pilze und Bakterien, die auf diese Weise leicht in die Maispflanze eindringen und zu weiteren Beeinträchtigungen führen können. Da sich die Population derzeit noch in überschaubaren Grenzen ohne beachtenswerte Auswirkungen auf die Maisernte hält, gibt es keine Schadschwelle für die Baumwoll-Kapseleule.
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Je früher die Bekämpfung der Baumwoll-Kapseleule ansetzt, desto erfolgreicher ist sie. Da sich die Maisschädlinge bei idealen Bedingungen explosionsartig vermehren können, gilt es die Population möglichst klein zu halten. Bis auf einen größeren Ausbruch in Ungarn in den 1990er-Jahren ist dies bisher weitgehend gelungen – auch wenn sich die Mais-Schädlinge seit Anfang 2000 häufiger vor allem in den warmen Regionen Süddeutschlands zeigen.
Die chemische Bekämpfung des Falters ist nicht einfach, da die Tiere sehr versteckt leben. Biologisch lassen sie sich zum Beispiel mithilfe des Bakteriums Bacillus thuringiensis bekämpfen, das für die Falter toxisch wirkt. Auch Trichogramma Schlupfwespen, Bracon und Campoletis Wespen werden zur biologischen Bekämpfung der Baumwoll-Kapseleule genutzt. Sie parasitieren die Raupen des Schädlings für ihre eigene Eiablage und töten den Wirt dadurch ab. Zudem gibt es Ansätze, mit Nematoden der Art Steinernema carpocapsae gegen die Falter vorzugehen. Beachten Sie dabei, dass die Maßnahmen erfolgen müssen, bevor sich die Raupen in die Maispflanzen einbohren.
Schnecken
Besonders in Jahren mit feuchter Witterung werden sie zu einer gefürchteten Plage: Nacktschnecken aus der Familie der Ackerschnecken gelten als Maisschädlinge, die hohe Kulturschäden verursachen. Ob Graue Ackerschnecke (Deroceras agreste) oder Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) – sie alle fressen Saatgut und junge Maispflanzen und können den Bestand bis hin zum Wachstumsstopp schwächen. Die Schneckenplage wird begünstigt, wenn in der Landwirtschaft vermehrt auf den Anbau von Zwischenfrüchten gesetzt oder keine tiefere Bodenbearbeitung vorgenommen wird.
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Ackerschnecken kommen in unterschiedlichen Farben zwischen hellbraun und rosa bis hin zu gräulichen Tönen vor und werden etwa sechs Zentimeter lang. Das Fortpflanzungspotenzial der Maisschädlinge ist hoch: Pro Schnecke kann mit bis zu 400 Eiern jährlich gerechnet werden. Wie alle Schnecken sind sie Zwitter und begatten sich wechselseitig, bevor sie ihre Eier im Boden oder in Pflanzenresten auf dem Acker oder am Feldrand ablegen. Jedes Gelege enthält etwa zehn bis 30 Eier von jeweils zwei Millimeter Durchmesser. Nach zwei bis vier Wochen schlüpfen die Larven. Einen bis zwei Monate später sind sie geschlechtsreif. Pro Saison kommt es bei der Grauen Ackerschnecke zu einer Generation, während die Genetzte Ackerschnecke zwei Generationen bildet. Die Tiere werden etwa sechs bis acht Monate alt. Sie überwintern sowohl als adulte Tiere als auch als Ei im Boden.
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Unregelmäßige längliche Löcher im Blatt, die oft parallel zu den Blattadern verlaufen, sowie Fraß an den Blatträndern sind Hinweise auf Schnecken im Mais. Darüber hinaus hinterlassen die Mais Schädlinge überall dort, wo sie sich über die Pflanzen oder den Boden bewegt haben, silbern glänzende, schleimige Spuren.
Die offizielle Schadschwelle beginnt bei zwei Schnecken pro Quadratmeter. Um den Befall zu kontrollieren, kommen nach der Maisaussaat Jutesäcke oder Schneckenfolien zum Einsatz. Diese werden an mehreren Stellen auf dem Acker ausgelegt. Findet sich an fünf oder mehr Kontrollstellen mindestens eine Schnecke, sollten Sie aktiv werden. Bei einem leichten Befall reicht es möglicherweise, die Behandlung nur am Feldrand durchzuführen. Bei stärkerem Vorkommen müssen Sie eventuell flächendeckend vorgehen.
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Schnecken treten im Mais besonders zahlreich auf, wenn ein feuchter, niederschlagsreicher Frühling auf einen milden Winter folgt. Insbesondere dann sind vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen gegen die kriechenden Schädlinge von Bedeutung. Da diese ausschließlich für den jungen Mais eine Bedrohung darstellen, ist die Bekämpfung nur bis zum Vier-Blatt-Stadium notwendig.
- Zu den mechanischen Methoden der Schneckenbekämpfung zählen eine sorgfältige Stoppelbearbeitung und eine tiefe Pflugfurche. Schnecken bevorzugen Hohlräume und ein eher grobes Saatbett. Daher lässt sich mit feiner und intensiver Bodenbearbeitung gegensteuern.
- Verzichten Sie auf Mulch- und Direktsaaten. Diese fördern zwar das Bodenleben sowie nützliche Fressfeinde, begünstigen allerdings auch die Vermehrung der Schädlinge.
- An chemischen Mitteln bietet sich Schneckenkorn an. Achten Sie darauf, ein Produkt mit der Zulassung für Ackerkulturen zu verwenden. Nach der Behandlung sollten Sie weiterhin wöchentliche Kontrollen durchführen und gegebenenfalls weiteres Schneckenkorn ausbringen.
Schadvögel
Alle Vögel sind schon da … Sperlinge, Fasane sowie gelegentlich auch Tauben und Krähen können je nach Aufkommen große Schäden im Mais verursachen und den Ertrag spürbar schmälern. Dabei sind sowohl das Saatgut als auch die Keimlinge und die Maiskolben in Gefahr.
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Fasane scharren nach der Aussaat im Boden, um an die Körner zu gelangen. Auch die Keimlinge werden gefressen. Sobald der Mais aufläuft, sind bis ins Drei-Blatt-Stadium weitere Spuren des Vogels zu erkennen: Drei bis fünf Zentimeter tiefe Löcher, neben denen teilweise herausgerupfte Jungpflanzen liegen, zeugen von der Anwesenheit der Schädlinge. Bis zum Herbst bleibt der Mais dann zumindest vom Fasan verschont. Erst während der Reife kommt es zu weiteren Fraßschäden, wenn tiefsitzende Kolben angepickt und die Pflanzen dabei umgeknickt werden.
Ebenfalls im Herbst kommt es durch Sperlinge zu Schäden im Mais – insbesondere auf Feldern, die in der Nähe von Ortschaften liegen. Sperlinge fressen die reifenden Maiskolben an. Die dadurch entstandenen Verletzungen können die Entwicklung von Pilzerkrankungen fördern.
Tauben und Krähen treten im Mais zwar etwas weniger häufig in Erscheinung, kommen aber gebietsweise dennoch vor. Sie picken das Saatgut aus dem Boden oder zwicken die jungen Keimlinge ab.
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Zur Bekämpfung von Schadvögeln sind mittlerweile fast keine Beizen mehr verfügbar. Nur noch einige Vergrämungsmittel können zur Inkrustierung des Saatgutes eingesetzt werden. Die gute Nachricht: Diese wirken zeitgleich auch gegen Fritfliegen und Drahtwürmer. Achten Sie darüber hinaus auf eine ausreichend tiefe Saatgutablage und verdichten Sie den Boden anschließend. Geschützt werden kann der Mais durch diese Maßnahmen jedoch nur während der Saat und des Auflaufens.
Die Maiskolben bleiben weiterhin in Gefahr. Das Aufstellen von Scheuchen hat sich nur teilweise bewährt, ebenso wie das gezielte Aufstören der Tiere. Sie können auch versuchen, Schadvögel durch andere, „bequemere“ Futterstellen wie offene Silos abzulenken. Eventuell muss der Abschuss der Tiere in Betracht gezogen werden, wobei manche Vogelarten wie die Saatkrähe unter Schutz stehen.
Wildschweine
Wildschweine haben sich mittlerweile zu einer Plage für Maisbauern entwickelt. Die dicht bewachsenen Felder bieten den Tieren ein reiches Angebot an Nahrung und hervorragende Rückzugsmöglichkeiten. Dank milder Winter und ausreichend Futter hat sich die Zahl der Wildschweine deutlich erhöht. Von außen sind die Verwüstungen meist nicht einzuschätzen. Welche Schäden die Rotten angerichtet haben, zeigt sich oft erst bei der Maisernte.
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Bereits direkt nach der Aussaat machen sich die gefräßigen Schädlinge ans Werk. Mit ihren Rüsseln durchwühlen sie den Boden nach dem frisch gelegten Maissaatgut. Im Herbst fressen sie die Maiskolben ganz oder teilweise, knicken dabei die Pflanzen um und zertrampeln größere Flächen. Je mehr Tiere sich im Maisfeld befinden, desto größer fällt dabei der Schaden aus.
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Um Wildschweine vom Mais fernzuhalten, empfiehlt es sich, nicht in der Nähe von Wäldern anzubauen. Eine regelmäßige Kontrolle ist ebenfalls sinnvoll. Viele Beizen zum Schutz vor Vogelfraß zeigten auch bei Wildschweinen Wirkung. Seit diese Mittel größtenteils weggefallen sind, muss auf andere Methoden umgesattelt werden.
- Kalkstickstoff als Unterfußdüngung soll die Tiere daran hindern, die Maiskörner nach der Aussaat auszuheben. Nach Niederschlägen muss das Prozedere jedoch wiederholt werden.
- Der Einsatz von Elektrozäunen hat sich bereits bewährt. Dabei sollten Sie darauf achten, dass mindestens drei Drähte in verschiedenen Höhen verlaufen. Außerdem darf das Gras unter dem Zaun nicht zu hoch werden. Andernfalls kann es zu Problemen bei der Stromversorgung des Zauns kommen.
- Schlecht riechende Vergrämungsmittel zeigen ebenfalls Wirkung. Dazu wird ein intensives Duftkonzentrat auf Stoff oder Platten aufgebracht, die zudem teilweise mit einer reflektierenden Oberfläche versehen sind und die Tiere so abschrecken sollen.
- Fütterungsstellen zur Ablenkung können die Schweine vom Maisfeld weg und hin zu anderen Orten führen. Werden an diesen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt besonders schmackhafte Pflanzen gesät, kann das die Rotte vom Mais fernhalten.
- Absprachen mit dem Jäger und ein gemeinsames Konzept für die Bejagung versprechen ebenfalls Erfolg. Das Anlegen von Bejagungsschneisen schon bei der Aussaat hat sich als effektiv erwiesen.
Wühlmäuse & Maulwürfe
Die Große Wühlmaus, auch Schermaus genannt, die Feldmaus alias Kleine Wühlmaus sowie der Maulwurf können die Entwicklung von Mais stören. Auch wenn sie lieber auf Grünland hausen und im Mais zu keinen nennenswerten Schäden führen, sind sie unter Umständen für lückige Bestände und Futterverschmutzung verantwortlich. Grund genug, ihnen zu Leibe zu rücken.
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Mäuse und Maulwürfe schädigen den Mais vor allem durch ihre extreme Wühl- und Grabtätigkeit, die zu Lücken im Mais führen kann. Der Maulwurf ist an kegelförmigen Erdhaufen und querovalen Gängen zu erkennen, die bis zu einem Meter tief liegen. Aufgrund seiner eher langsamen Vermehrung wird er als deutlich weniger bedrohlich angesehen als die Wühlmaus. Diese bildet flache Erdauswürfe und hochovale Gänge, die nur zehn Zentimeter unter der Erde liegen. Da pro Jahr bis zu sechs Würfe möglich sind, kann es leicht zur Überpopulation kommen. Im Gegensatz zum Maulwurf frisst die Wühlmaus unterirdisch Pflanzenwurzeln ab. Durch die Erdhaufen und die Unregelmäßigkeiten im Boden, die durch die Tiere entstehen, kann es bei der Ernte zu Verschmutzungen von als Futter oder Silage vorgesehenem Mais kommen. Dies kann wiederum zu Problemen bei der Lagerung, Verfütterung und Gärung führen. Eine regelmäßige Kontrolle auf Erdhügel und Löcher im Bestand ist daher sinnvoll.
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Mangelnde oder unzureichende Bodenbearbeitung schaffen günstige Lebensbedingungen für Wühlmäuse und Feldmäuse. Die Mulchsaat ist daher ungeeignet, wenn es um die Vorbeugung geht. Kleine Höhlen, Unterschlüpfe sowie Nester können nur zerstört werden, wenn der Boden intensiv gewendet wird.
- Als natürliche Feinde gelten neben Füchsen und Mardern vor allem Greifvögel. Das Aufstellen von Sitzstangen kann sich daher als sinnvoll erweisen. Da der Maulwurf unter Naturschutz steht, können nur Wühl- und Feldmäuse direkt bekämpft werden. Die Schädlinge können zum Beispiel mittels …
- Fallen, die im Frühjahr in den Gängen aufgestellt werden,
- Überflutung der Gänge oder
- aufwendige Einzellochbehandlungen, bei denen chemische Mittel oder Gas direkt in die Gänge eingebracht werden, …
in Schach gehalten werden.
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