Maisbeulenbrand im Mais
Beim Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) handelt es sich um einen Pilz, der sich auf Maispflanzen spezialisiert hat. Er gehört zur Familie der Brandpilze Ustilaginaceae. Auch wenn er ökonomisch zu keinen schwerwiegenden Folgen führt, stellt er Landwirte hinsichtlich der Silierung und Verfütterung von Mais dennoch immer öfter vor Herausforderungen. Bei uns erfahren Sie, was es mit der Pflanzenkrankheit auf sich hat, welche Auswirkungen sich auf die Ernte ergeben können und was Sie gegen den Maisbeulenbrand unternehmen können.
Alles über den Maisbeulenbrand – Unsere Inhalte
Wie sieht Maisbeulenbrand aus und wie gefährlich ist er für den Bestand? Was muss man bei der Fütterung von Kühen, Schweinen und Co. mit infiziertem Mais beachten? Und welche Möglichkeiten haben Sie bei der Bekämpfung des Pilzes? Bei uns finden Sie die Antworten auf all Ihre Fragen rund um das Thema Maisbeulenbrand – umfassend und kompetent.
- Checkliste
- Auswirkungen auf die Landwirtschaft
- Ursachen und Risikofaktoren
- Lebenszyklus
- Symptome
- Pflanzenschutz
Beste Services für Pflanzenschutz im Mais
Sie möchten Ihren Mais vor Maisbeulenbrand schützen und mehr über Vorbeugung und Bekämpfung wissen? Unsere langjährige Erfahrung und Expertise machen uns zu Ihrem verlässlichen Partner in Sachen Krankheiten im Mais. Mit Ihnen zusammen entwickeln wir individuelle Pflanzenschutz-Strategien, die ganz auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa-Standorte und profitieren Sie von unserem Know-how bei Pflanzengesundheit, Sortenwahl und Düngung. Als Agrar-Handelspartner sind wir darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Erzeugnisse behilflich. Wir freuen uns schon auf Sie.
Auf einen Blick – Checkliste bei Maisbeulenbrand
Gut gegen Maisbeulenbrand | Besser vermeiden |
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✔ Maissorten mit einer raschen Jugendentwicklung
✔ Bekämpfung von Fritfliege und Maiszünsler
✔ Robuste, kräftig entwickelte Maisbestände |
✖ Stressfaktoren wie Trockenheit und Schädlingsbefall
✖ Mechanische Verletzungen
✖ Sekundäre Infektionen mit Schimmelpilzen |
Maisbeulenbrand und seine Folgen für die Landwirtschaft
Maisbeulenbrand tritt ausschließlich bei Maispflanzen auf. Für andere Kulturen geht von Ustilago maydis kein Risiko aus. Im Frühstadium ist ein Absterben junger Maispflanzen möglich. Ein Totalausfall der gesamten Maisernte ist jedoch extrem selten.
Je nach geplanter Nutzung des Maises kann der Brandpilz jedoch sowohl den Ertrag als auch den Futterwert und die Qualität der Silage beeinträchtigen. Wie hoch der Schaden ausfällt, hängt vom Grad des Befalls ab: Bei unter 20 Prozent kommt es kaum zu Effekten und kann – mit Einschränkungen – verfüttert werden. Liegt der Wert höher, reduzieren sich der Energiegehalt der Maissilage und der Anteil verdaulicher Nährstoffe spürbar.
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In Deutschland wird der Maisbeulenbrand seit einiger Zeit wissenschaftlich untersucht. Bis dato konnte allerdings noch nicht eindeutig geklärt werden, ob und inwieweit er Auswirkungen auf die Gesundheit von Milchvieh, Schweinen und Co. haben könnte. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass zwar der Energiegehalt des Futters und der Anteil verdaulicher Proteine gesenkt, das Tierwohl und die Futteraufnahme davon aber nicht beeinträchtigt werden.
- MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR TERRESTRISCHE MIKROBIOLOGIE: Evolution von Virulenzmerkmalen beim Maisbeulenbrand ↗
- Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft: Maisbeulenbrand: Pflanzenschutz und Fütterung ↗
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Auch wenn der Maisbeulenbrand vermutlich keine direkten gesundheitlichen Auswirkungen hat, führen sekundäre Infektionen zu ernstzunehmenden Problemen. Vom Maisbeulenbrand besetzte Pflanzen werden oft zusätzlich von Schimmelpilzen befallen, die Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) bilden.
Die Gifte gefährden zum einen die Tiergesundheit, weswegen infizierte Maissilage zumindest nicht an Schweine, tragende Kühe und Milchkühe verfüttert werden sollte. Besteht ein Verdacht, sollten Sie die Silage regelmäßig auf Schimmelpilze untersuchen.
Zum anderen hat die zusätzliche Belastung durch Schimmelpilze Auswirkungen auf die Verderblichkeit der Silage beziehungsweise die aerobe Stabilität. Die Resistenz gegen eine Nacherwärmung nach der Öffnung des Silos reduziert sich um etwa einen Tag. Bei sehr hohem Befall mit Maisbeulenbrand können Sie mit Siliermitteln, die das DLG-Gütezeichen der Wirkungsrichtung 2 tragen, entgegenwirken.
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Nach aktuellem Stand der Wissenschaft gibt es keine negativen Folgen bei der Verwendung von Mais mit Beulenbrand in der Biogasanlage. Der Pilz beeinflusst vermutlich weder die Fermentation noch die Gasausbeute.
Ursachen und Risikofaktoren – Unter diesen Bedingungen kommt es zum Maisbeulenbrand
Maisbeulenbrand kann in allen Lagen vorkommen, er bevorzugt jedoch ein gemäßigt trockenes und warmes Klima. Die Pilzsporen beginnen bereits ab einer Temperatur von zehn Grad Celsius zu keimen. Am günstigsten für die Keimung sind Werte zwischen 26 und 34 Grad Celsius.
Die Teliosporen (Dauersporen) des Maisbeulenbrands sind äußerst widerstandsfähig. Unter optimalen Bedingungen können sie bis zu zehn Jahre im Boden oder aber auch auf Pflanzenrückständen überleben. Die Infektion durch die Sporen erfolgt meist über kontaminiertes Saatgut, Spritzwasser oder den Wind. Es ist somit sehr schwer, eine Verbreitung zu vermeiden.
Besonders gefährdet sind Jungpflanzen bis zum Fünf-Blattstadium, von vornherein geschwächte und vor allem verletzte Pflanzen. Das trifft in besonderem Maße auf Mais zu, der von Schadinsekten befallen oder geschädigt ist. So schafft zum Beispiel die Fritfliege mit ihrer regen Bohrtätigkeit potenzielle Eintrittspforten für den Erreger. Dasselbe gilt für durch Unwetter, beispielsweise durch Hagel und Sturm, herbeigeführte Schäden am Pflanzenmaterial. Durch die Gewebeschäden dringen die Pilzsporen leichter ins Innere.
Extreme Wetterverhältnisse wie langanhaltende Trockenphasen oder Spätfrost belasten den Mais darüber hinaus und fördern die Anfälligkeit für eine Pilzinfektion.
Lebenszyklus: So entwickelt sich Maisbeulenbrand im Mais
Die gesamte Entwicklung des Maisbeulenbrands steht und fällt mit der Wirtspflanze. Nur wenn der Schaderreger auf Mais trifft und entsprechende Bedingungen vorfindet, kann er sich ausbreiten. Die Sporen des Maisbeulenbrands überdauern den Winter über im Boden. Im Frühjahr kommt es zur Bildung von Basidiosporen (Infektionssporen). Das Myzel keimt aus und dringt durch Zellwände, wunde Stellen und die Spaltöffnungen der Blätter in die Maispflanze ein.
Die vom Beulenbrand abgesonderten Wuchsstoffe regen die Zellen der Maispflanze zu erhöhtem Größenwachstum an: Zellen beginnen sich unkontrolliert zu vermehren, es entstehen faustgroße, gallenartige Wucherungen. Das Pilzmyzel befällt zunehmend die wuchernden Pflanzenzellen und verdaut diese. Am Schluss beherbergt die Galle lediglich das Myzel mit den Zellresten. Je besser die Gegebenheiten für den Pilz sind, desto größer entwickeln sich die Gallen.
Anschließend erfolgt die Umwandlung des Myzels in Teliosporen. Sobald die Brandbeulen aufplatzen, gelangen die Sporen ins Freie. Kommen sie mit teilungsfähigen, sich im Wachstum begriffenen Maiszellen in Berührung, keimen sie zu infektiösen Hyphen (fadenförmige Pilzzellen) aus. Landen die Sporen stattdessen auf dem Boden oder auf Pflanzenresten, überwintern sie dort, bis der Kreislauf in der kommenden Saison aufs Neue beginnt.
Symptome – Daran erkennen Sie Maisbeulenbrand
Maisbeulenbrand ist anhand seines Schadbilds leicht zu identifizieren: Bei befallenen Pflanzen erzeugt der Pilz an Kolben und anderen oberirdisch wachsenden Pflanzenteilen beulenartige Wucherungen, die die Größe einer Faust erreichen können und mit einer silbern glänzenden Haut überzogen sind. Beim Jungmais im Vier- bis Fünfblattstadium entstehen zuerst kleine, helle Beulenketten. Bei diesen früh infizierten Pflanzen ist ein Absterben aufgrund der Krankheit möglich.
In der Phase des anschließenden Längenwachstums können am Mais an allen neu gebildeten Pflanzenteilen Beulen auftreten, sofern teilungsfähiges und somit im Wachstum befindliches Gewebe zur Verfügung steht. Betroffen sind unter anderem die Basis des Stängels, die Fahne und die unterhalb des Kolbens liegenden Achselknospen. Zuletzt werden die Maiskolben selbst teilweise oder ganz zu Brandbeulen umgewandelt. Ist die Zellteilung abgeschlossen und das Pflanzengewebe vollständig ausgereift, entstehen keine neuen Brandbeulen mehr.
Im Inneren der Wucherungen befindet sich eine schwarzbraune oder bläulich schwarze Sporenmasse. Diese verteilt sich nach dem Aufplatzen der Gallen über die Pflanzen und fällt schließlich zu Boden. Von dort aus infizieren die Brandsporen unter optimalen Bedingungen jedes Jahr erneut die Pflanzen.
Übrigens: Den Namen Maisbeulenbrand verdankt die Pilzerkrankung dem Umstand, dass der Mais nach dem Aufplatzen der Brandbeulen und dem Heraustreten der pulverförmigen, dunklen Sporenmasse vom Weitem wie verbrannt aussieht. Auch die lateinische Bezeichnung Ustilago maydis weist auf diese Erscheinung hin: „ustilare“ heißt auf Deutsch „verbrennen“.
Geben Sie dem Maisbeulenbrand keine Chance – Pflanzenschutz-Maßnahmen im Mais
Da die Infektion der Maispflanze bereits kurze Zeit nach dem Auflaufen erfolgt, ist die direkte Bekämpfung des Maisbeulenbrands nahezu unmöglich. Es gibt derzeit kein Fungizid oder chemisches Pflanzenschutzmittel, das die Ausbreitung verhindert. Deshalb sind Maßnahmen zur Vorbeugung die einzige Möglichkeit, um dem Pilzbefall Einhalt zu gebieten.
- Bekämpfen Sie Schädlinge, da die Pilzsporen bevorzugt in beeinträchtigtes Gewebe eindringen. Besonders die Larven der Fritfliege schädigen die Maispflanze durch Lochfraß und schaffen so ideale Bedingungen für den Maisbeulenbrand. Der Einsatz von inkrustiertem Saatgut kann in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen. Der Raupe des Maiszünslers kann mit Insektiziden und Trichogramma Schlupfwespen beigekommen werden.
- Vermeiden Sie Verletzungen bei Pflegearbeiten, um keine weiteren Eintrittspforten für den Pilz zu verursachen.
- Entscheiden Sie sich für weniger anfällige Maissorten mit einer raschen Jugendentwicklung. Je schneller die Pflanzen wachsen, umso kleiner ist das Zeitfenster für eine Infektion, da der Pilz bevorzugt Mais bis zum Vier-Blatt- oder Fünf-Blattstadium befällt.
- Stellen Sie optimale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen sicher und reduzieren Sie Stressfaktoren. Sobald der Mais eine Höhe von etwa 40 Zentimetern erreicht hat, stellt der Maisbeulenbrand in der Regel keine große Gefahr mehr dar.
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