Maisernte – Der Mais ist reif!
Im Herbst ist Erntezeit! Als Futter in Form von Maissilage und Maiskörnern oder als Gärsubstrat für die Erzeugung von Biogas – je nach geplanter Nutzung wird Mais nicht nur unterschiedlich gepflanzt, sondern auch mithilfe verschiedener Techniken geerntet.
Vom Erntezeitpunkt über das Dreschen oder Häckseln bis zum Silieren erfahren Sie bei uns alles, was es bei der Ernte von Silomais, Körnermais oder Corn-Cob-Mix (CCM) zu beachten gilt. Wir wünschen Ihnen auch in dieser Saison viel Erfolg bei der Maisernte!
Unsere Inhalte für die erfolgreiche Maisernte
Wann ist der Mais reif und kann geerntet werden? Wie funktionieren Wringprobe und Kolbentest? Welche Unterschiede gilt es als Landwirt bei der Ernte von Silomais und Körnermais zu beachten? Mit den Praxistipps der BayWa wird die Maisernte zum Kinderspiel. Ob Erntetermin, verschiedene Ernteverfahren oder Vermarktungsmöglichkeiten – bei uns finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen rund um den Mais.
Die besten Angebote und Services für Ihre Maisernte
Vom idealen Zeitpunkt bis zu hocheffizienten Erntemaschinen – Wir unterstützen Sie gern bei allen Themen rund um die Maisernte und stehen Ihnen bei jedem Arbeitsschritt mit Rat und Tat zur Seite. Unsere erfahrenen Expertinnen und Experten finden gemeinsam mit Ihnen maßgeschneiderte Lösungen von der besten Maissorte bis zum sicheren Abnahme-Kontrakt. Kontaktieren Sie uns einfach via E-Mail oder unser Kontaktformular oder besuchen Sie einen unserer BayWa-Standorte und profitieren Sie von unserem Know-how bei Ernte, Sortenwahl, Düngung oder Pflanzenschutz. Als Handelspartner unterstützen wir Sie darüber hinaus gern bei der Vermarktung Ihrer Agrarerzeugnisse.
Auf einen Blick – Checkliste für die Mais-Ernte
Gut für die Ernte | Besser vermeiden |
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✔ Unterschiede bei der Ernte von Silomais und Körnermais beachten
✔ Trockenmassegehalt im Korn und in der Restpflanze prüfen
✔ Bei Silomais und Energiemais die richtige Häcksellänge wählen |
✖ Zu feucht oder zu trocken ernten
✖ Silomais oder Corn-Cob-Mix nach der Ernte zu spät verdichten und zeitverzögert im Silo einlagern
✖ Stoppelreste nicht ausreichend intensiv zerkleinern und einarbeiten |
Wann ist der Mais reif? Der richtige Zeitpunkt für die Maisernte
Verwendungszweck, Klima, Reifegrad und Trockensubstanzgehalt … Der richtige Erntezeitpunkt von Mais hängt von zahlreichen Faktoren ab und ist nicht immer leicht zu bestimmen. Grundsätzlich liegt das Zeitfenster für die Maisernte im Herbst: Mais wird zwischen September und November geerntet. Wichtig ist: Die Ernte sollte vor dem ersten Frost abgeschlossen sein.
Unabhängig davon, ob es sich um Silomais oder um Körnermais handelt, ist ein stabil gemäßigtes Klima für die Abreife und damit auch für die Ernte am besten geeignet. Nicht zu trocken, aber auch nicht zu nass, heißt daher die Devise. Zu trockene Bedingungen können den Ernteertrag beeinträchtigen und die Silierung erschweren. Zu nasse Bedingungen verzögern unter Umständen die Ernte und wirken sich negativ auf die Qualität des Maises und den Ertrag aus. Zu feuchte Böden behindern darüber hinaus die Arbeit mit den schweren Maiserntemaschinen und lassen sich oftmals nur schwer befahren.
Bereit für die Ernte ist Mais nicht nur, wenn die Maiskörner reif sind. Auch die Stängel und Blätter müssen die richtige Beschaffenheit aufweisen und dürfen weder zu grün noch zu ausgetrocknet sein. Schon bei der Sortenwahl können Sie dahingehend an ersten Stellschrauben drehen. Stay-green-Sorten weisen beispielsweise bis über die Körnerreife hinaus eine länger grünbleibende Restpflanze auf als Dry-down-Sorten. Stay-green-Sorten erlauben somit ein weiteres Erntefenster, sind standfester und können die Futterqualität erhöhen. Grundsätzlich gilt jedoch: Der Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt) der gesamten Maispflanze, aber auch im Korn muss stimmen und kann durch einfache Tests ermittelt werden.
Wringprobe, Kolbentest & Co. – Maisreife und Trockensubstanzgehalt ermitteln
Um den Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt) und damit auch den richtigen Zeitpunkt für die Maisernte zu bestimmen, bieten wir verschiedene Feuchtemessgeräte, mit denen Sie kinderleicht eine Probe analysieren und den Feuchtewert errechnen lassen können. Wenn Sie nicht über ein solches Gerät verfügen, können Sie auch eine Wringprobe durchführen, die Maiskolben testen oder Häckselgut mithilfe des Mikrowellen-Trockensubstanztests prüfen. Bei uns erfahren Sie Schritt für Schritt, wie das geht.
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Mit der Wringprobe können Sie den Trockenmassegehalt Ihrer Maispflanzen herausfinden. Je nachdem wie viel Feuchtigkeit aus dem Stängel heraustritt, lässt sich der Reifezustand einschätzen. Die Wringprobe sollte immer mit dem Kolbentest kombiniert werden, um Aufschluss über den tatsächlichen Reifegrad der Maispflanze zu erhalten.
Und so gehts:
1. Wählen Sie gleichmäßig über Ihr Maisfeld verteilt an fünf Stellen fünf durchschnittlich entwickelte Maispflanzen in einer Reihe aus und schneiden Sie sie höchstens 30 Zentimeter über dem Boden ab.
2. Wringen Sie die Stängel etwa 30 Zentimeter über dem Schnitt. Knicken und drehen Sie den Stängel dazu.
3. Abhängig davon wie und ob Pflanzensaft beim Wringen austritt, können Sie den aktuellen TS-Gehalt Ihres Mais abschätzen:
- Tropft der Pflanzensaft direkt heraus, liegt der TS-Gehalt bei etwa 18 bis 20 Prozent.
- Tritt Flüssigkeit in Form von schaumigen Bläschen aus dem Stängel, ist von einem TS-Gehalt von etwa 25 Prozent auszugehen.
- Erscheint weder Flüssigkeit noch Schaum, hat der TS-Gehalt 28 Prozent überschritten.
4. Erst wenn kein flüssiger Pflanzensaft und nur noch wenig Schaum aus den Stängeln treten, ist der Zeitpunkt für die Ernte von Silomais gekommen.
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Da immer der Trockensubstanzgehalt der kompletten Maispflanze ausschlaggebend für die Erntereife ist, folgt nach der Wringprobe, die die Feuchte der Restpflanze bestimmt, der Kolbentest. Mit diesem können Sie den TS-Gehalt im Korn und die sogenannte Milchreife bestimmen.
Und so gehts:
1. Trennen Sie die Kolben von den Maispflanzen, die sie bereits für die Wringprobe ausgewählt haben.
2. Brechen Sie die Kolben mittig in zwei Teile.
3. Wählen Sie ein Maiskorn aus der Mitte.
4. Drücken Sie das Korn an der Ansatzspitze mit dem Fingernagel ein oder ritzen Sie es mit einem Messer leicht an.
- Tritt sofort Milch aus, ist der TS-Gehalt noch zu niedrig und es kann noch nicht geerntet werden.
- Tritt keine Milch aus, aber Sie können das Maiskorn noch eindrücken, liegt der TS-Gehalt bei etwa 50 Prozent. Können Sie das Maiskorn nicht mehr eindrücken liegt der TS-Gehalt etwa zwischen 50 und 60 Prozent.
- Tritt keine Milch mehr aus, Sie können das Maiskorn nicht mehr eindrücken und ein schwarzer Punkt ist an der Spindelansatzstelle zu erkennen, ist ein TS-Gehalt von 60 Prozent erreicht.
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Um den Trockensubstanzgehalt der Gesamtpflanze zu erhalten, können Sie die Prüfung auch durch Trocknung einer Maissilage-Probe in einer Mikrowelle durchführen.
Und so gehts:
1. Häckseln oder zerkleinern Sie für Ihren Test mehrere für Ihren Bestand charakteristische Maispflanzen.
2. Wiegen Sie 100 Gramm des Häckselguts ab. Verteilen Sie die Probe gleichmäßig auf einen Teller und schieben Sie diesen in die Mikrowelle.
3. Stellen Sie die Mikrowelle auf maximal 200 Watt und dörren Sie das Material je nach Feuchtigkeitsgehalt 15 bis 30 Minuten. – mindestens aber so lange, bis das Häckselgut vollständig getrocknet ist und sich mit den Fingern zerreiben lässt. Notfalls verlängern Sie die Trocknung in der Mikrowelle um weitere fünf bis zehn Minuten.
4. Wiegen Sie anschließend die Probe erneut und ermitteln Sie das Trockengewicht.
5. Das Trockengewicht entspricht bei einer Probe mit dem Ausgangsgewicht von 100 Gramm dem Trockensubstanzgehalt in Prozent. Als Beispiel: Wiegt Ihre Probe am Ende der Trocknung noch 35 Gramm beläuft sich der TS-Gehalt auf 35 Prozent.
Silomais, Körnermais & Corn-Cob-Mix ernten – das sind die Unterschiede
Bei der Ernte gilt: Mais ist nicht gleich Mais! Silomais (inklusive Energiemais), Körnermais und Corn-Cob-Mix unterscheiden sich bei den Anforderungen hinsichtlich des Erntezeitpunkts – vor allem in Bezug auf die Gesamttrockenmasse – und erfordern völlig unterschiedliche Ernte-Methoden und -Techniken. Wir erklären Ihnen, worauf es jeweils ankommt und was Sie bei der Ernte von Silomais, Körnermais und CCM beachten sollten.
Silomais ernten und häckseln
Silomais wird hauptsächlich als Tierfutter, vornehmlich für Rinder, sowie als Gärsubstrat für Biogasanlagen eingesetzt. Für beide Nutzungsarten läuft die Ernte gleich ab. Sie beginnt, sobald …
- die Restpflanze einen Trockenmassegehalt von 22 bis 27 Prozent und
- die Maiskörner einen Trockenmassegehalt von 50 bis 60 Prozent aufweisen.
- das Verhältnis von Kolbenanteil zur Gesamtpflanze bei etwa 50 Prozent liegt. Dazu teilen Sie das Gewicht des Kolbens durch das Gewicht der gesamten Pflanze.
Dann werden die Maispflanzen mithilfe eines Feldhäckslers zuerst in einer Höhe von zehn bis maximal 45 Zentimetern abgeschnitten und anschließend komplett zerkleinert. Die optimale Häcksellänge hängt vom Feuchtegehalt der Pflanzen ab und liegt zwischen sechs Millimeter und eineinhalb Zentimeter. Je größer die Stücke sind, desto besser muss im Anschluss verdichtet werden. Die gehäckselten Pflanzen werden in den Hänger geblasen. Kameras am Häcksler zeigen dabei, wie hoch die Ladung ist. Ist der Hänger voll, wird die Ernte in Fahrsilos auf dem Hof verdichtet und gelagert.
Für den Erntezeitpunkt von Silomais spielen Trockenmassegehalt und Häcksellänge gleichermaßen eine Rolle. Nur wenn beides optimal abgestimmt ist, können die Silierfähigkeit, der Stärkegehalt und die Verdaulichkeit der Silage beziehungsweise des Futters sichergestellt werden. Wird der Mais zu früh geerntet, gehen Nährstoffe verloren, Stärke- und Eiweißgehalt sind möglicherweise nicht optimal und die Silage neigt zu stärkerer Gärung. Bei einer zu späten Ernte kann es zu Ertragseinbußen und Gärfehlern (zum Beispiel Nacherwärmung) kommen. Darüber hinaus leidet die Verdaulichkeit aufgrund der höheren Faserbestandteile. Maiskrankheiten wie der Maisbeulenbrand sowie Schimmelpilze können die Silage zusätzlich belasten.
Körnermais ernten und dreschen
Der Großteil von Körnermais findet als Tierfutter für Rinder und Mastschweine, aber auch für Pferde oder Geflügel Verwendung. Hierbei werden im Pflückdrusch-Verfahren nur die Maiskolben mit den Körnern geerntet, die restliche Pflanze verbleibt als Maisstroh auf dem Feld. Um zuerst die Kolben von der Pflanze und schließlich die Körner von der Spindel zu trennen, muss der Mähdrescher mit entsprechendem Maispflücker beziehungsweise Schneidwerk, Maissieben und einem speziellen Mais-Dreschkorb umgerüstet werden. Ist die Maschine optimal eingestellt, landen die Maiskörner unbeschadet im Korntank, von wo aus sie über ein Rohr in den Anhänger entladen werden. Landwirte, die über keine Maschinen für die Maisernte verfügen, können diese für die Dauer der Erntezeit mieten.
Körnermais wird bei einem Trockensubstanzgehalt im Korn von mindestens 60 Prozent – besser jedoch 65 bis 70 Prozent – geerntet. Der TS-Gehalt der Restpflanze spielt bei der Ernte von Körnermais kaum eine Rolle. Da die Maiskörner bereits nach einem Tag zu keimen beginnen können, müssen sie nach der Ernte getrocknet werden, bis der Trockensubstanzgehalt bei etwa 85 Prozent liegt. Um die Kosten für die Trocknung – zum Beispiel durch Abwärme von Biogasanlagen – gering zu halten, sollte Körnermais so spät wie möglich geerntet werden. Dies verringert auch die Verluste durch die Maschine. Allerdings kann es dadurch zu Einbußen durch Witterung oder Trockenschäden kommen. Daher gilt es das Risiko beim Erntezeitpunkt immer genau abzuwägen.
Neben der Trocknung gibt es auch die sogenannte Feuchtmaissilierung: Dabei wird Körnermais – ganz oder geschrotet – unter Luftabschluss und mithilfe von Konservierungsmitteln feucht gelagert.
Corn-Cob-Mix ernten und dreschen
Für den Corn-Cob-Mix (CCM), der vor allem als Futtermais in der Schweinemast verwendet wird, werden die Spindeln samt Maiskörner benötigt. Geerntet werden die Kolben ab einem TS-Gehalt von etwa 55 bis 60 Prozent im Korn. Dann kommt – analog zum Körnermais – zuerst ein Mähdrescher mit Pflückvorsatz zum Einsatz. Es folgt die Weiterverarbeitung in einer Mahl- oder Häckselanlage, von der aus der Corn-Cob-Mix möglichst rasch ins Silo befördert werden sollte. Die restliche Pflanze verbleibt auf dem Feld.
Mais richtig silieren
Der richtige Zeitpunkt für die Ernte und die optimale Trockensubstanz des Maises sind entscheidend, um eine effiziente Silierung zu erreichen. Doch um die Qualität des Futtermittels für Tiere (oder aber auch des Gärsubstrats für Biogasanlagen) gewährleisten zu können, sollten Sie noch weitere Faktoren berücksichtigen:
- Achten Sie während des gesamten Prozesses auf ausreichend Sauberkeit und vermeiden Sie Verunreinigungen, die die Silage beeinträchtigen könnten.
- Zerkleinern Sie den Mais mit der passenden Häcksellänge. Diese ist auf den Reifegrad des Maises abgestimmt. Je höher der TS-Gehalt ist, umso kleiner sollte gehäckselt werden.
- Das Häckselgut sollte so schnell wie möglich in Silos transportiert und verdichtet werden. Dabei wird Luft aus dem Material gedrückt, um sicherzustellen, dass die für die Silierung nötigen anaeroben (sauerstofffreien) Bedingungen geschaffen sind.
- Mithilfe einer Schwemmprobe können Sie die Qualität der Silage bewerten.
- Siliermittel unterstützen den Gärprozess und verbessern Haltbarkeit sowie aerobe Stabilität der Maissilage.
- Das Silo muss luftdicht verschlossen werden. Dies erfolgt zum Beispiel mithilfe von Silofolien. Nur so kann die Fermentation beginnen, durch die das Futtermittel haltbar gemacht wird und die für die Tiere nötigen Nährstoffe und ph-Werte erhält.
- Wenn Sie den Mais in Form von Rundballen silieren, schützen Sie das Ganze mithilfe von Folie und Wickelnetz.
- Kontrollieren Sie die Silage regelmäßig, um die Qualität sicherzustellen.
Mehr über das Silieren von Mais und alles, was Sie dazu beachten sollten, finden Sie auf unserer Expertenseite zur Maissilage.
Ihr Mais in besten Händen – Vermarktung mit der BayWa
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