Pflegemaßnahmen im Grünland

Jetzt fit für den Winter machen!

Für eine sichere Überwinterung müssen die Gräser und Klee im Stande sein, ausreichend Reservestoffe für den Aufbau der Kälteresistenz und den Erhaltungsbedarf in der Winterruhe sowie den Wiederaustrieb im Frühjahr anzulegen. Gespeichert werden diese (Kohlenhydrate und Zucker) in den oberirdischen Kriechtrieben (Weißklee, Hornklee), Wurzeln und den unteren Blättern der Gräser.  

Dafür benötigen sie ausreichend Grunddünger (Kali, Phosphor, Kalzium und Schwefel). Optimal sind handhohe Bestände von 7 bis max. 10 cm.  Milde Temperaturen wie im Moment, ausreichend Feuchtigkeit und gute Nährstoffversorgung können noch eine letzte Nutzung oder Pflege (Schnitt, Mulchen oder Beweidung) bis in den November hinein notwendig machen.

Nicht nur ein zu kurzer, sondern auch ein zu üppiger Grasbestand (dichte Bestände über 10 cm Wuchshöhe) sind von Nachteil für die Überwinterung. Sehr dichte und hohe Grünlandbestände bzw. Weidereste auf dem Grünland können im Winter zu erheblichen Narbenschäden führen. Schaderreger (Greifvögel sehen Mäuse unter dem dichten Bestand nicht) und z. B. Fusarium (Schneeschimmel) können zu Auswinterungsschäden führen. Die Bestände dünnen aus und eine Nachsaat bis hin zur Neuansaat im Frühjahr 2022 ist dann unumgänglich. 

Fahrspuren, Trittschäden und auf der Weide Kotstellen sollten vor dem Winter noch einmal mit dem Striegel auseinandergezogen werden. Zum Lückenschluß im Bestand kann eine Nachsaat bis Anfang/Mitte November ausgebracht werden, damit sich im Frühjahr keine unerwünschten Gräser und Kräuter im Bestand etablieren.