Streusalz

Streusalz bzw. Auftausalz besteht meist zu mindestens 94 Prozent – besser 98 Prozent – aus Natriumchlorid, das heißt aus herkömmlichem Kochsalz oder Steinsalz. Hinzu kommen häufig Rieselhilfen und Antibackmittel, die Verklumpen verhindern und dafür sorgen, dass sich das Tausalz gut verstreuen lässt. Darüber hinaus können verschiedene Minerale wie Anhydrit, Magnesiumsulfat oder Ton enthalten sein. Neben Natriumchlorid kommen auch Calciumchlorid, Magnesiumchlorid und Kaliumchlorid als Auftaumittel zum Einsatz.

Streusalz überzeugt besonders durch seine schnelle und optimale Tauwirkung. Doch wie funktioniert es?

Dank eines chemischen Effekts senkt Streusalz den Gefrierpunkt des Wassers und verhindert ein erneutes Vereisen. Sobald das Salz auf die oberste Schicht einer vereisten Fläche trifft, lösen sich die Ionen des Salzes in dem dünnen Wasserfilm, der sich auf der Eisfläche befindet. Es entsteht ein Gemisch aus Salz und Wasser, das Sole genannt wird.

Sole hat einen niedrigeren Gefrierpunkt als reines Eis und kann bis zu einer gewissen Temperatur auch nicht wieder gefrieren. An den Stellen, an denen Eis und Sole weiterhin aufeinandertreffen, verflüssigen sich die Wasserteile aus dem Eis stetig und werden Teil der Sole. Das Eis löst sich nach wenigen Minuten auf.

Dabei spielt jedoch immer die Temperatur in der Umgebung eine Rolle: Streusalz aus Natriumchlorid wirkt nur bis etwa -10° Celsius, Auftausalz mit Calciumchlorid oder Magnesiumchlorid bis etwa -20° Celsius.

Streusalz findet sowohl im privaten Bereich Anwendung als auch im professionellen Winterdienst.

Für private Haushalte gibt es Auftausalz meist in Pulverform. Dieses kann mit einem Handstreuer, einer Schaufel oder Schutzhandschuhen bequem verteilt werden. In der Regel sind geringe Mengen zwischen 15 g und 40 g pro Quadratmeter dabei völlig ausreichend. Bei größeren Flächen ist ein Streuwagen zu empfehlen.

Achten Sie darauf, dass das salzige Streugut nicht in Kontakt mit Ihren Pflanzen kommt. Diese können dadurch geschädigt oder geschwächt werden. Sobald das Eis bzw. der Schnee leicht antaut, brauchen Sie nicht mehr sofort nachzustreuen.

Im professionellen Winterdienst – beispielsweise im Straßenverehr – kommen vor allem Feuchtsalz und Flüssigmischungen zum Einsatz. Leicht mit Sole versetzt können sie mit dem Streuwagen gleichmäßig und komfortabel verteilt werden, ohne dass sie vom Wind von der Fahrbahn geweht werden. Feuchtsalz oder Flüssigmischungen wirken darüber hinaus effektiver, lassen sich breiter ausbringen und halten länger eisfrei.

Streusalz kommt als Streumittel immer dann zum Einsatz, wenn Glatteisgefahr besteht und Schippen mit der Schaufel oder dem Schneeschieber nicht mehr hilft. Es kann allerdings auch präventiv eingesetzt werden und so verhindern, dass sich Eis überhaupt bildet. Das kann der Fall sein bei Blitzeis und gefährlichem Eisregen, aber auch glatten und vereisten ...

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Achten Sie beim Kauf von Streusalz auf die Qualität: Höherwertige Streusalze sind oftmals trockener, mit Antibackmittel versetzt und verfügen daher über ein besseres Rieselverhalten.

Auch die Korngröße ist entscheidend. Kleine Körner tauen Eis schnell auf, wirken jedoch nicht so langanhaltend. Bei großen Körnern setzt das Tauen etwas später ein, dafür bleiben Flächen länger eisfrei, weswegen grobes Salz oft auch vorbeugend verwendet wird. Sollen mehrere Anforderungen gleichzeitig erfüllt werden, empfiehlt sich eine Mischung aus feinem und grobem Salz.

Zu guter Letzt: Denken Sie daran, Streusalz rechtzeitig zu bestellen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie auf Glatteis & Co. optimal vorbereitet sind.

Lagern Sie Streusalz am besten lichtgeschützt an einem trockenen Ort und gut verschlossen im Plastik-Beutel, Plastik-Sack oder in einem Eimer mit Deckel. Das Salz zieht sonst Feuchtigkeit aus der Umgebung an und verklumpt. Dadurch ist es schwerer zu verstreuen. Informationen zur Lagerfähigkeit finden Sie direkt am Produkt. Die meisten Streusalze sind mehrere Jahre lagerfähig.